
Der Lastenrad-Verleih TMS verlässt Dortmund und zieht weiter nach Leipzig. (Symbolbild) © picture alliance/dpa
Aus für Transportrad-Verleih: Bekanntes Unternehmen verlässt Dortmund
Radfahren in Dortmund
Ein bekannter Transportrad-Verleih verabschiedet sich trotz positiver Rückmeldungen aus Dortmund. Das Ende war schon lange geplant. Doch wie geht es nun in Dortmund weiter?
Der Transportrad-Verleih TMS verabschiedet sich aus Dortmund und zieht nach vier Monaten weiter durch Deutschland. Die 15 Lastenräder mit Namen wie „Garten Gurker“ oder „Kinder Kutsche“ sind bereits abgeholt und die Miet-Stationen sind abgebaut. Die Resonanz auf die Lastenräder ist positiv. Warum sind die Fahrräder trotzdem aus Dortmund verschwunden?
Der Transportrad-Verleih war von Anfang an als viermonatiger Testzeitraum geplant. Gestartet ist das Projekt am 1.3. mit 15 Fahrrädern im Kreuz- und Unionviertel, sodass der Aktionszeitraum am 30.6. endete. Es waren sowohl Fahrräder mit als auch Fahrräder ohne Elektroantrieb dabei.
Nutzung übertrifft alle Erwartungen
„Das sind Werte, die alle unsere Erwartungen übertroffen haben“, sagt Hendrik Gasde, Koordinator aus dem Team Mobilitätsplanung im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt. Was bedeutet das in Ausleihzahlen?
Insgesamt gab es innerhalb der vier Monate 1305 Ausleihen. Nutzer radelten durchschnittlich ein bis zwei Stunden. Damit wurden insgesamt 2500 Kilometer zurückgelegt. Durchschnittlich gab es 69 Ausleihen pro Woche. Ein Höchstwert wurde bereits am Anfang der Testphase erreicht: In der zehnten Kalenderwoche (7.-13.3.) gab es 120 Ausleihen.
Auch die Resonanz der Nutzer ist gut. „Genauso ein Verleihsystem braucht Dortmund!“, heißt es in den sozialen Netzwerken. „Ich hab‘s auch mal probiert und war überrascht, wie tricky das ist mit der Achse vorn, aber auch wie gut es funktioniert größere Lasten zu transportieren“, berichtet ein weiterer Nutzer von seinen Erfahrungen.
Lastenräder ziehen weiter nach Leipzig
Für die Lastenräder geht es nun weiter nach Leipzig. Insgesamt nehmen 25 Kommunen an dem Förderprojekt des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr teil. Dortmund ist nach Singen die zweite Kommune, in der die Lastenräder zu Gast waren.
Nach Abschluss des Gesamtprojektes würden die Daten aller teilnehmenden Kommunen detailliert ausgewertete. Ziel sei es, durch Austausch das Mobilitätsangebot für Bürger zu verbessern. Man wolle Hemmschwellen zur Nutzung von Transporträdern abbauen und einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten, heißt es von Tink. Tink steht für „Transportrad Initiative Nachhaltiger Kommunen“ und koordiniert das Projekt.
Öffentlicher Lastenradverleih soll nach Dortmund kommen
Doch Dortmund will schon jetzt reagieren: „Wir werden uns die Evaluation am Ende sehr genau anschauen und daraus Folgen für das weitere Vorgehen ableiten. Klar ist aber jetzt schon: Das Angebot eines öffentlichen Lastenradverleihs soll in Dortmund kommen. Der Aufbau wird schrittweise erfolgen und im Idealfall noch in diesem Jahr beginnen“, stellt Gasde in Aussicht.
„Die Quartiere und die festen Standorte waren gut ausgewählt“, begründet Philipp Kleinschnittger von Nextbike, Betreiber für Ausleihe und Wartung der Räder, die guten Ergebnisse. „Und das Feedback der Nutzer über unsere App war großartig. So gut, dass man davon ausgehen kann, dass denen jetzt etwas fehlen wird. Hieran zeigt sich auch: attraktive und nachhaltige Mikromobilitätsangebote sind der Grundstein der Verkehrswende und die Zukunft für lebenswerte Städte“, sagt Kleinschnittger weiter.
Erfreulich sei auch, dass es kaum Vandalismus-Schäden gegeben habe. Diebstähle hätte es in den vier Monaten überhaupt nicht gegeben.
Die Stadt hatte die Lastenräder auch für verschiedene Aktionen im Rahmen vom Umstieg aufs Fahrrad genutzt. Bei den Mobilitätstagen an den Berufsschulen, dem Materialtransport für Dortbunt, dem Tag der Nachbarschaft sowie dem E-Bike-Festival Dortmund waren die Räder im Einsatz.
Mehr Informationen zu dem Projekt und teilnehmenden Kommunen gibt es unter www.tinknetzwerk.de.