Aus für Toilettenwagen mit Kronkorken als Geld Westpark verliert sein Klo - schnelle Lösung muss her

Aus für Toilettenwagen im Westpark: Problem soll schnell gelöst werden
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Vorübergehend hatte Dortmund eine ganz neue Währung: Mit Kronkorken von Getränkeflaschen konnte man mehr der minder symbolisch „bezahlen“, um den Toilettenwagen im Westpark nutzen zu können. Nebeneffekt war, dass weniger Kronkorken auf den Rasenflächen im Park landeten oder sogar eingesammelt wurden.

Mit dieser ungewöhnlichen Idee - entstanden bei einem Runden Tisch mit Anwohnerinnen und Anwohnern - versuchte der Stadtbezirk Innenstadt-West in den vergangenen vier Jahren, des Toiletten-Problems im Westpark Herr zu werden.

Denn der Andrang im Park ist vor allem im Sommer groß, ebenso wie der Durst bei den Picknickern auf den Wiesen – und entsprechend das Bedürfnis, sich zu erleichtern. Die Bezirksvertretung stellte deshalb ab 2018 Geld für den Toilettenwaren zur Verfügung, der von einem Dortmunder Schausteller gestellt wurde.

Toilettenwagen fällt aus

Doch damit ist jetzt Schluss. Der Toilettenwagen hat sich bewährt, kann aber nach dem Tod des Eigentümers nicht mehr genutzt werden, verkündete Jürgen Hundorf als zuständiger Bezirksleiter beim städtischen Grünflächenamt nun in der Sitzung der Bezirksvertretung Innenstadt-West. Doch es müsse auf jeden Fall Ersatz her – möglichst bis zum Saisonbeginn im April.

Mit dieser Aussage fand Hundorf volle Zustimmung in der Bezirksvertretung. „Wenn im April nichts da steht, wäre das eine Katastrophe“, stellte CDU-Fraktionssprecher Jörg Tigges fest. Im schlimmsten Fall würden dann Büsche und Bäume als Toiletten genutzt.

Ein beliebter Picknick-Platz ist der Westpark im Frühjahr und Sommer. Doch es mangelt an kostenlosen öffentlichen Toiletten.
Ein beliebter Picknick-Platz ist der Westpark im Frühjahr und Sommer. Doch es mangelt an kostenlosen öffentlichen Toiletten. © RN-Archiv Kindel

Als mögliche kurzfristig realisierbare Alternativen nannte Hundorf das Aufstellen von „Dixie-Klos“ oder eines Toiletten-Containers. In welche Richtung es gehen soll, wurde in der Sitzung der Bezirksvertretung schnell klar.

„Dixie-Klos“ wären die schlechteste Lösung, war man sich fraktionsübergreifend einig. „Da kann man sich noch nicht einmal die Hände waschen. Und wir haben ja lange für den Wasseranschluss des Toilettenwagens gekämpft“, stellte Bezirksbürgermeister Friedrich Fuß (Grüne) fest. Hundorf sah außerdem die Gefahr, dass die „Dixie-Klos“ umgeworfen werden könnten.

„Ein Container wäre auch mit Blick auf Barrierefreiheit die beste Lösung“, erklärte Vize-Bezirksbürgermeister Olaf Meyer (SPD). Wichtig sei aber, dass es Personal für die Reinigung gebe. „Ohne müssen wir gar nicht erst anfangen.“

Fredenbaum-Park als Vorbild

Jürgen Hundorf widersprach da nur zum Teil. Das Beispiel des Toilettenhauses im Fredenbaum-Park zeige, dass es auch ohne ständiges Personal gehe. „Aber es muss täglich gereinigt werden“, stellte der Grünflächenamts-Mitarbeiter fest.

Was wiederum Jörg Tigges auf eine neue Idee brachte: Warum soll es nicht wie im Fredenbaum auch im Westpark eine feste Toilettenanlage geben, fragte der CDU-Politiker. Einen entsprechenden Antrag könne man zu den Haushaltsberatungen an den Rat stellen.

Das zweigleisige Vorgehen wurden denn auch von der Bezirksvertretung einstimmig beschlossen: Kurzfristig soll ein Toiletten-Container im Westpark aufgestellt, langfristig zugleich ein festes vandalismussicheres Toilettenhaus gebaut werden. In der Februar-Sitzung der Bezirksvertretung will Jürgen Hundorf berichten, wie weit die Planungen im Grünflächenamt gekommen sind.

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