Der Schnitzel-Imbiss war in der Nachbarschaft beliebt. © Thießen/adobe stock; Montage: RN
Aus für bekannten Schnitzel-Imbiss: „Das ist der Hammer, ich war schockiert“
Schließung
Der bekannte Imbiss im Kaiserviertel ist dauerhaft geschlossen. Die Menschen in der Nachbarschaft sind überrascht bis entsetzt - und äußern Wünsche für die Nachfolge. Der Inhaber nennt seine Gründe.
Die Fenster sind mit Malervlies verklebt, an der Tür hängt ein Schild mit der Aufschrift „50 Quadratmeter Ladenlokal zu mieten“ mit einer Telefonnummer einer Immobilienfirma.
Es geht um das Schnitzelhaus im Kaiserviertel in der Dortmunder Innenstadt. Die Imbissbude, die jahrelang an der Robert-Koch-Straße 28 zu finden war, ist geschlossen – und das für immer. Auch der Google-Eintrag des Imbisses deutet darauf hin. „Dauerhaft geschlossen“, steht da, wo sonst die Öffnungszeiten zu finden sind.
Die Homepage des Restaurants scheint hingegen noch nicht offline gestellt worden zu sein: Bei unserer Stichprobe am Montagnachmittag, 16 Uhr, können Gerichte noch zur Abholung und auch zur Lieferung bestellt werden. Ebenfalls ist es noch möglich, eine Anfrage für eine Tischreservierung zu senden.
Die Telefonnummer, die bei Google für das Restaurant angegeben ist, ist jedoch nicht mehr vergeben, wie ein Testanruf ergibt. Beim Besuch vor Ort in der Nachbarschaft stellt sich heraus: Für viele kam das Aus überraschend.
Nachbarn sind schockiert
Nadine Völkerding, Mitarbeiterin der Bäckerei Beckmann ein paar Ladenlokale weiter, kennt die Gründe für die Schließung nicht. Sie ist traurig über das Aus: „Ich bin schockiert, ich habe das erst gar nicht mitbekommen. Das ist hier ja eigentlich wie eine Nachbarschaft.“
Was sie sich als möglichen Nachfolger wünsche? - „Gerne einen neuen Imbiss.“
Auch den Mitarbeiter eines Kiosks in der Nähe hat die Schließung überrascht. Plötzlich sei der Imbiss spurlos verschwunden gewesen.
Die dauerhafte Schließung vom „Schnitzelhaus“ im Kaiserviertel hat die Nachbarschaft geschockt und überrascht. © Felix Guth
Eigentlich sei der Laden gut gewesen, bestätigt auch ein Mann, der vorm Kiosk sitzt. Dann ruft er einen weiteren Mann, der gerade die Straße überquert, zu sich. Ein Elektriker, der auch aus der Nähe kommt. „Das ist der Hammer, ich war schockiert“, sagt der – gerne habe er dort gegessen. Es entsteht eine kleine Nachbarschaftsdiskussion.
Ergebnis: Die genauen Gründe für das Aus kennt niemand hier. Aber: Offenbar soll der Inhaber vom Schnitzelhaus einen weiteren Imbiss in Castrop-Rauxel haben. Nach kurzer Internet-Recherche stoßen wir auf die „Schnitzel Zeit“ am Marktplatz in Ickern. Dort ist im Impressum der Name Pasupathypillai Jeevathasan als Verantwortlicher angegeben.
Inhaber: „Es lief nicht mehr gut“
Unter der dort angegebenen Nummer geht dann tatsächlich auch der Inhaber des geschlossenen Schnitzelhauses ans Telefon. „Es lief einfach nicht mehr so gut“, sagt er dazu, weshalb er seinen Laden in Dortmund dicht machen musste. Grund dafür seien sowohl die Corona-Pandemie als auch der Ukraine-Krieg.
Immer weniger Menschen hätten bestellt, auch weniger Abholer seien vorbeigekommen – den Leuten sei ihm zufolge alles zu teuer geworden. Auch die Kosten für ihn als Inhaber seien gestiegen. Am Ende blieb nur die Schließung. Was mit dem Laden passiert? Unklar.
1995er Jahrgang, in Bochum geboren. Seit 2016 bei den Ruhr Nachrichten. Von da an verschiedene Abteilungen durchlaufen. Mittlerweile überwiegend in der Dortmunder Lokalredaktion aktiv.
