Stadt Dortmund scheitert mit Suche nach Citymanager Jetzt soll es ein Team aus der Verwaltung richten

City-Manager: Kandidaten aus der Verwaltung sollen sich bewerben
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Eine breit diskutierte Idee, die City aufzuwerten, hat das Planungsbüro „Stadt + Handel“ geliefert. Unter der Überschrift „Aufbruch City“ haben die Akteure neun City-Quartiere identifiziert, die stärker herausgeformt werden und ihr ganz eigenes Image pflegen sollen – wie etwa das Rosenviertel, das Brückviertel und das Altstadtviertel. Das City-Management soll dazu entscheidend beitragen.

Darüber hinaus sollen die Akteure Ideen und Projekte auf den Weg bringen, um leerstehende Ladenlokale zu füllen und zu beleben. Sie sollen private Immobilienbesitzer bei der Nutzung und Gestaltung ihrer Gebäude mit Blick auf die Außenwirkung beraten und die Strahlkraft der City mit verkaufs- und imagefördernden Aktionen stärken. Kurzum: Der City-Manager soll zu einer zentralen Anlaufstelle und zu dem Gesicht der City werden.

Weil die Suche der Stadt nach einem externen Dienstleister mangels Interessenten nichts gebracht hat, soll sich nun ein Trio in der Stadtverwaltung der Aufgabe widmen. Sofern der Finanzausschuss (am Donnerstag, 7.12.) und der Rat der Stadt am 14.12. einwilligen, wird ein aus drei Leuten bestehendes „Stammteam“ als Stabsstelle dem Amt für Stadterneuerung zugeordnet.

Anfang 2024 soll das Team stehen

Unterstützt werden soll das „Stammteam“ von weiteren drei Leuten, die ihm zuarbeiten. Sie sind angesiedelt im OB-Amt, in der Wirtschaftsförderung und im Amt für Marketing + Kommunikation. Wer sich aus dem „Stammteam“ letztlich den Hut aufsetzt und als offizieller City-Manager vorgestellt wird, ist noch offen. Alle drei Stellen sollen über eine Ausschreibung vergeben werden, die aktuell schon vorbereitet wird. Sobald der Rat das „Go“ gegeben hat, soll das Verfahren gestartet werden. Möglichst Anfang 2024 soll das Team stehen und mit seiner Arbeit beginnen. „So schnell wie möglich“, heißt es vonseiten der Stadt.

Um Projekte auch tatsächlich in Fluss zu bringen, soll das City-Management ähnlich wie der Nachtbeauftragte „dauerhaft … auf kurzen, direkten Wegen agieren“ – also hierarchieübergreifend und über Ämtergrenzen hinweg. Er soll auch mit entsprechender Handlungsvollmacht („Prokura“) ausgestattet werden. Nach Angaben der Verwaltung muss der Stellenplan wegen des City-Managements nicht ausgeweitet werden: Zwei der drei Vollzeitstellen sollen durch „interne Umstrukturierungen“ entstehen.

Bei der dritten Stelle switcht die Verwaltung kurzfristig um: Sie greift auf jene Planstelle zurück, die der Rat der Stadt im Februar 2023 für die Entwicklung der früheren HSP-Fläche an der Rheinischen Straße genehmigt hatte. Da das Projekt „Smart Rhino“ mit dem Neubau der FH auf dem HSP-Gelände gescheitert und die Stelle seitdem ohnehin unbesetzt ist, wird sie bis auf Weiteres dem City-Management zugeschlagen. Dadurch, dass die Stadt auf eigene Kräfte zurückgreift, sinken ihre Kosten fürs City-Management um insgesamt 700.000 Euro.

Angelegt ist das City-Management zunächst auf vier Jahre, anschließend wird Bilanz gezogen. Gleichzeitig hält sich die Stadt aber auch die Option offen, zu einem späteren Zeitpunkt private Akteure zu begeistern und das City-Management als „öffentlich-private Partnerschaft“ zu etablieren.

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