Linh Ngyuen hat im ehemaligen "Köpi" ein asiatisches Fusionsrestaurant eröffnet. © Joscha F. Westerkamp
Gastronomie
Asiatisches Restaurant im alten „Köpi“: Fine Dining für die breite Masse
Im ehemaligen „Köpi“ haben zwei junge Gastronomen ein asiatisches Restaurant eröffnet. Mit japanischen und vietnamesischen Gerichten wollen sie den Dortmundern die asiatische Küche näher bringen.
Viele Dortmunder kennen das „Köpi“ noch als Kult-Kneipe zwischen altem Markt und Friedensplatz – jetzt hat an eben diesem Ort ein asiatisches Restaurant eröffnet. Seit April wurde alles von Grund auf umgebaut.
Die beiden Betreiber Linh Nguyen (25) und Tony Do (23) kommen aus Berlin, Tony Do wurde dort geboren, Linh Nguyen in Vietnam. Genau genommen in Quang Binh – die Kurzform „QuBi“ ist jetzt Name seines neuen Ladens.
Trotz ihres jungen Alters sind beide Betreiber schon lange in der Gastro-Szene aktiv. Tony Do, zuständig für die Getränke – er ist Absolvent der European Bartender School –, war zuletzt Inhaber eines thailändisches Restaurants am Berliner Ku’damm. Jetzt ist er mit Linh Nguyen nach Dortmund gezogen, das „QuBi“ ist ihr erster gemeinsamer Laden.
Tony Do ist gelernter Bartender, hat schon in verschiedenen namhaften Berliner Gastro-Betrieben gearbeitet. Zuletzt führte er ein eigenes Restaurant am Berliner Ku'damm. © Joscha F. Westerkamp
Auch europäische Elemente
Sie spezialisieren sich auf „Modern Asian Dining“, ihre Art der asiatischen Fusionsküche. Primär vietnamesisch und japanisch – aber auch mit europäischen Elementen. Ihr Ziel: „Die asiatische Küche auf ein höheres Niveau heben.“ 40 Plätze gibt es im Innenbereich, im Sommer zusätzliche 45 draußen.
Viele Deutsche, habe Linh Nguyen festgestellt, würden noch gar nicht so viel aus der vietnamesische und japanische Küche kennen. „Sie kommen rein und kennen nur Ente-Kross und Eierreis. Das wollen wir ändern.“ Nach und nach brächten sie den Dortmunder Gästen deshalb Elemente der asiatischen Küche näher – mit einer sich wöchentlich ändernden Speisekarte.
Von außen ist noch am ehesten zu erkennen, in welchen bekannten Räumen sich das asiatische Restaurant "QuBi" befindet. Zuvor war hier die Kneipe "Kronen am Rathaus", besser bekannt als "Köpi". © Joscha F. Westerkamp
Mehr als klassisch asiatische Küche
Aber auch bei der klassischen asiatischen Küche soll es nicht bleiben. „Wir wollen High-Dining-Elemente in die breite Masse streuen.“ So stehen etwa Sushi mit Trüffelsoße auf der Karte oder französische Barabarie-Ente mit asiatischen Gewürzen. Natürlich gebe es aber auch Gerichte, die man kenne, wie die Ente Cross – „dann aber neu präsentiert“.
Inhaber Linh Nguyen ist selbst in der Küche aktiv. Dieser Wok, erzählt er, sei übrigens eine Spezialanfertigung: Er würde wesentlich schneller heiß als andere. © Joscha F. Westerkamp
Weiterer Bestandteil der Karte ist Sushi; der eingestellte Sushi-Meister hat über 15 Jahre Erfahrung. „Sushi isst man übrigens mit der Hand“, sagt Nguyen, „das ist ursprünglich Streetfood.“ Damit kommt er zu einem Punkt, der ihm generell sehr wichtig sei: „Wir sind alles, aber kein feines Restaurant. Wir sind zwar schick eingerichtet, sind aber nicht Schicki-Micki.“
In gut vier Monaten hat Linh Nguyen mit seinem Team in den Räumen der alten Kneipe "Köpi" ein ganz neues Restaurant aufgebaut. © Joscha F. Westerkamp
Und dann präsentiert Linh Nguyen das Herzstück des Laden: eine Buddhafigur, Dauerleihgabe aus der privaten Antiquitäten-Kollektion von Hausbesitzer und Bauherr Reinhard Menne. „Wir machen noch ein Opening-Event“, sagt Linh Nguyen. „Dann kommt ein buddhistischer Mönch und weiht die Figur ein.“
Gemeinsames Mittagessen: Auch die beiden Betreiber Tony Do (l.) und Linh Nguyen essen immer wieder gerne ihre eigenen Gerichte. © Joscha F. Westerkamp
Besondere Inneneinrichtung
Auch sonst stecke viel Überlegung in der Inneneinrichtung. Große Teile der Wanddekorationen seien Spezialanfertigungen, einiges aufwendige Handarbeit. Und – das ist Linh Nguyen besonders wichtig: „Wenn die Köche von der Grundstimmung gut drauf sind, ist das Ergebnis viel besser. Das merke ich auch an mir selbst.“
Blick in die Küche: „Diese schöne Einrichtung ist etwas Besonderes“, sagt Linh Nguyen. „Wenn sich der Koch wohlfühlt, merkt man das später am Ergebnis.“ Neben ihm arbeitet dort unter anderem ein erfahrener Sushi-Meister. © Joscha F. Westerkamp
Etwa 30 Prozent des Menüs sind vegan, begründet sei das auch in der asiatischen Tradition: „Richtig strenge Buddhisten sind alle vegan“, erklärt Linh Nguyen. „Meine Familie führt auch ein komplett veganes Restaurant in Berlin. Die besten Elemente haben wir hierhin übernommen.“
Gemeinsames Mittagessen: Auch die beiden Betreiber Tony Do (l.) und Linh Nguyen essen immer wieder gerne ihren eigenen Gerichte. © Joscha F. Westerkamp
Der Geschmackstest
Dann wird aufgetischt. Für den Reporter gibt es in Beete-Blättchen ummantelte Tofu-Bällchen auf Nudeln. Dazu mischt Tony Do gleich drei hauseigene alkoholfreie Cocktails, etwa einen mit Litschi, Minze, Maracuja (schmeckt hervorragend, unfassbar fruchtig) und den „Hibiskus-Kiss“ mit Erdbeeren und einem Geheim-Sirup. Das Mittagsgericht schmeckt genau wie versprochen: sehr lecker, und nicht so, wie man es von vielen anderen asiatischen Restaurants gewohnt ist.
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