
Der Dortmunder Frührenter hat sich per Mail an Arbeitsminister Hubertus Heil gewandt © picture alliance/dpa, Trilling (Archiv); Montage Westerkamp
Armut: Dortmunder Frührentner schickt Hilferuf an den Arbeitsminister
Entlastungspaket
Der alleinerziehende Dortmunder Frührentner Andreas Berle ist offiziell arm – und geht beim Entlastungspaket auch noch leer aus. Jetzt hat er sich an Arbeitsminister Hubertus Heil gewandt.
Weniger als 1000 Euro pro Monat hat der Dortmunder Frührentner Andreas Berle (58) für sich und seinen Sohn (11) zur Verfügung. Doch beim Entlastungspaket der Ampel-Koalition geht er ziemlich leer aus.
Denn Geld gibt es dort für steuerpflichtige Erwerbstätige und Hartz4-Empfänger – aber nicht für Erwerbsminderungsrentner wie ihn.
Nun hat sich Berle an Arbeitsminister Hubertus Heil gewandt. „Ich habe mich heute Morgen ganz spontan dazu beschlossen, ihm eine Mail zu schreiben“, sagt Berle am Mittwoch. „Ich möchte einfach, dass wir gehört werden.“
Natürlich hoffe er auch, „dass die Leute von der Politik das sehen und noch mal nachbessern beim Entlassungspaket“. Erst mal bliebe aber abzuwarten, ob Heil die Mail überhaupt lese.
Hilferuf an Hubertus Heil
„Als Bürger unseres Landes wende ich mich vertrauensvoll an Sie mit einem ‚Hilferuf‘ für uns Menschen, die bei den beschlossenen Entlastungspaketen nicht erwähnt und auch nicht berücksichtigt werden“, schreibt Berle zu Beginn seiner Mail.
Er geht auch auf einen bereits erschienen Artikel über seine Situation ein. Zu Beginn eines Absatzes heißt es da etwa: „Wie in dem Artikel von den Ruhr Nachrichten zu lesen, zerreißt es mein Herz, wenn ich zum Beispiel mit meinem Sohn in den Ferien nichts unternehmen kann – gar nichts.“
Gebürtiger Ostwestfale, jetzt Dortmunder. In der zehnten Klasse mit Journalismus und Fotografie angefangen. Liebt es, mit Sprache zu jonglieren – so sehr, dass er nun schon zwei Bücher übers Jonglieren geschrieben hat.