
Der Erfolg hat viele Väter, der Misserfolg ist immer ein Waisenkind. Dieses Zitat, das dem britischen Ökonom und Unternehmer Richard Cobden zugeschrieben wird, gilt nicht nur im Fußball, sondern auch in der Stadtentwicklung. Seine Mechanik ist in Dortmund anhand des Smart Rhino-Projekts zu beobachten: Das Vorhaben ist gemessen an der ursprünglichen Planung gescheitert – und niemand will dafür so recht die Verantwortung übernehmen.
Nicht die aktuelle Stadtspitze, die ins Felde führt, sie habe sich stets bemüht. Nicht der Investor, der sagt, er habe kostspielige Vorarbeit geleistet und zum Konzept „Wir bauen, ihr mietet“ immer mit offenen Karten gespielt. Nicht das Land NRW, das beteuert, es habe mit Blick auf die nackten Zahlen erschrocken festgestellt, dass sich das Projekt nicht rechnet.
Diese verhängnisvolle Ménage-à-trois ist nach dem Scheitern der FH-Ansiedlung nun vorbei. Das Land ist raus, jetzt müssen Stadt und Investor zeigen, dass sie noch ein Traumpaar sind. Und dass das Wohl des gemeinsamen Kindes – eine wohlgeratene Brache mitten in der Stadt – nun über allem steht.
Ein guter Paartherapeut würde kurz und konstruktiv analysieren, was schief gelaufen ist, und dann beiden Beteiligten wohl folgenden Ratschlag für die künftige Projektplanung geben: Reißt euch zusammen – für Dortmund!
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