Die Lungenkrankheit COPD ist eine Volkskrankheit. Den Patienten hilft oft ein Spray, um besser atmen zu können. Eine Heilung gibt es nicht, es lassen sich bei COPD lediglich die Symptome abmildern.

© AOK Nordwest

Studie zeigt: Warum in Dortmund das Risiko einer Lungenerkrankung so hoch ist

rnAOK-Gesundheitsatlas

Rund 387.00 Menschen leiden in Westfalen-Lippe an der Lungenerkrankung COPD. Der AOK-Gesundheitsatlas zeigt jetzt, wie groß in Dortmund das Risiko ist, an COPD zu erkranken.

Dortmund

, 26.05.2021, 05:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Atemnot, Husten und Auswurf. Das sind die typischen „AHA“-Symptome der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung COPD (chronic obstructive pulmonary disease), an der in Deutschland rund 3,4 Millionen Menschen leiden.

In Westfalen-Lippe sind deutlich mehr Menschen von dieser Erkrankung betroffen als im bundesweiten Durchschnitt: Mit einer Krankheitshäufigkeit von 8,3 Prozent liegt die Region über dem bundesweiten Wert von 7,1 Prozent.

Das zeigt der aktuelle Gesundheitsatlas COPD des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (Wido), den die AOK Nordwest, die ihren Sitz in Dortmund hat, im Vorfeld des Weltnichtrauchertages am 31. Mai veröffentlicht hat.

Größter Risikofaktor ist das Rauchen

Größter Risikofaktor für die Entwicklung dieser Volkskrankheit ist das Rauchen. Aber auch Luftschadstoffe können zur Entstehung beitragen. Und der soziale Status spielt ebenfalls eine Rolle.

In Westfalen-Lippe leben rund 387.000 COPD-Patienten. Zwischen den Regionen gibt es jedoch erhebliche Unterschiede beim Anteil der COPD-Patienten in der Bevölkerung. Während in der Stadt Münster nur 5,24 Prozent der Einwohner eine vom Arzt diagnostizierte COPD haben, liegt der Anteil in der Stadt Gelsenkirchen bei 12,14 Prozent.

Tom Ackermann ist Vorstandsvorsitzender der AOK Nordwest, die ihren Sitz in Dortmund hat. „Ein wichtiges Ziel bei der Versorgung von COPD-Erkrankten ist neben dem Rauchverzicht ein optimales Krankheitsmanagement der Betroffenen und eine gute strukturierte medizinische Versorgung“, sagt er.

Tom Ackermann ist Vorstandsvorsitzender der AOK Nordwest, die ihren Sitz in Dortmund hat. „Ein wichtiges Ziel bei der Versorgung von COPD-Erkrankten ist neben dem Rauchverzicht ein optimales Krankheitsmanagement der Betroffenen und eine gute strukturierte medizinische Versorgung“, sagt er. © AOK Nordwest / Jürgen Schulzki

Dortmund reiht sich mit einem Anteil von 8,98 Prozent dazwischen ein und liegt damit deutlich über dem NRW-Durchschnitt von 8,4 Prozent. Unter allen Großstädten bundesweit mit mehr als 500.000 Einwohnern rangiert Dortmund damit (hinter Essen und Düsseldorf) auf dem dritten Rang.

Dortmund gehört zu Städten mit hoher Feinstaubbelastung

Tom Ackermann, der Vorstandsvorsitzende der AOK Nordwest, führt unter Rückgriff auf die Studienergebnisse folgende Gründe dafür an: „Der Anteil der Raucher ist in der Stadt Dortmund überdurchschnittlich hoch, auch der Anteil der materiell und sozial benachteiligten Menschen ist überdurchschnittlich. Und bei der Feinstaubbelastung gehört Dortmund zu den Städten mit der höchsten Belastung.“

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Neben dem Rauchen und der Feinstaubbelastung (vor allem durch den Straßenverkehr) geht die Studie davon aus, dass Menschen mit geringer Bildung und geringem Einkommen, sich auch weniger um ihre Gesundheitsvorsorge, ausreichend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung kümmern (können). Deshalb gilt der soziale Status auch als Risikofaktor.

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Und dieser Zusammenhang zeigt sich eben beim Vergleich der Regionen in Westfalen-Lippe. Nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) liegt Münster in der Kategorie mit geringem Anteil an sozial Benachteiligten und Gelsenkirchen in der Kategorie mit dem höchsten Anteil. Entsprechend ist die Zahl der COPD-Patienten in Münster niedrig und in Gelsenkirchen hoch.

Bei COPD können nur Symptome abgemildert werden

COPD ist nicht heilbar. Medikamente können lediglich die Symptome abmildern, aber nicht die Auswirkungen einer teils Jahre andauernden Lungenschädigung beseitigen.

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Deshalb ist es wichtig, dass Patienten ihre Krankheit selbst gut kennenlernen, auf Symptome achten und bei Verschlechterungen geeignete Maßnahmen ergreifen. „Ziel muss es sein, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und die Leistungsfähigkeit der Betroffenen so lang wie möglich zu erhalten“, sagt Tom Ackermann.