Anzeigen gegen Hansemarkt an Allerheiligen? Diese Drohung ist aus der Zeit gefallen

Zeitgemäß ist die Drohkulisse der KAB nicht mehr
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Zeitgemäß ist die Drohkulisse der KAB nicht mehr

Mit Blick auf den Hansemarkt macht die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) eine alte Diskussion um stille Feiertage und die mit ihnen einhergehenden Verbote wieder auf. Und vor dem Hintergrund steigender Kirchenaustritte ist jedes Mal die Grundfrage: Ist das noch zeitgemäß?

Herr van Acken von der KAB beantwortet sie klar mit Ja. Gerade in diesen „unruhigen Zeiten“, solle die Gesellschaft auch zur Ruhe kommen und Zeit für Freizeitaktivitäten mit Familie und Freunden haben oder um Gräber zu besuchen und in die Kirche zu gehen.

Drohkulisse gegenüber Freizeit

Allerdings wirkt der Vorstoß der KAB eher, als wolle man eben nur den zweiten, religiösen Teil zulassen, indem man eine Drohkulisse gegenüber dem freizeitorientierten Teil aufbaut. Mit der Frage, ob sich der Hansemarkt ab den gesetzlich erlaubten 18 Uhr überhaupt lohne, will man wohl eigentlich eher nahelegen: „Lasst es doch lieber ganz.“

Wie Menschen „zur Ruhe kommen“, sollte ihnen aber selbst überlassen werden. Manche tun das in Kirchen, andere durch Ablenkung auf einem Markt. In diesem Sinne ist Allerheiligen doch eigentlich ein guter Kompromiss. Der Tag ist gesetzlich in einen stillen und einen weniger stillen Teil aufgeteilt. Dabei bekommt der stille Teil sogar einen deutlich größeren Anteil am aktiven Alltag der Menschen.

Dass man diese Tradition von Allerheiligen pflegt, steht für mich nicht zur Diskussion. Angesichts des Fakts, dass weniger als die Hälfte der Dortmunderinnen und Dortmunder noch Mitglied der katholischen oder evangelischen Kirche sind, stellt sich mir allerdings schon die Frage: Ist die aktuelle Aufteilung noch zeitgemäß? Ich finde nicht.

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