Mietärger

Massive Schäden in Wohnung von Familie Dorawa: Wenn es regnet, kommt das Wasser

Zehn Anrufe bei der Notfallnummer der LEG haben nichts gebracht. Familie Dorawa aus Wellinghofen ist verzweifelt angesichts ihrer Wohnsituation: „Der Putz fällt uns auf den Kopf.“

Wellinghofen

, 16.09.2022 / Lesedauer: 4 min

Von Mietwohnungen mit feuchten Wänden hört man immer wieder; von undichten Leitungen, die permanent Feuchtigkeit abgeben. An den Wänden bildet sich schwarzer Schimmel, die Bewohner solcher Wohnungen klagen in vielen Fällen über Husten.

Auch Familie Dorawa aus Wellinghofen hat Probleme mit ungewolltem Wasser in der Wohnung. Doch in diesem Fall handelt es sich nicht um feuchte Wände. In dieser Wohnung im Dortmunder Süden kommt das Wasser immer dann, wenn es regnet.

Dorawa: Vermieter kümmert sich nicht

In die Wohnung im zweiten Stock regnet es herein. „Zehnmal haben wir die Notfallnummer in einem Jahr gewählt“, sagt Krzysztof Dorawa. „Getan hat sich nichts“, klagt er darüber, dass sich der Vermieter, das Wohnungsunternehmen LEG Immobilien mit Sitz in Düsseldorf, nicht kümmere. Nur am Anfang, als das Problem erstmals auftrat, habe es einmal Hilfe gegeben.

Die Tapete im Korridor wird auch nicht mehr lange an der Decke haften. © Holger Bergmann

Angefangen habe alles im August 2021. Nach einem Regenschauer sei die Decke im Badezimmer nass gewesen. Schon diesen ersten Schaden habe Krzysztof Dorawa dem Vermieter gemeldet.

Der schickte für eine kleine Reparatur einen Handwerker, der die Tapete an der betroffenen Stelle erneuerte. Doch dann hätten sich die Fälle von eindringendem Wasser wiederholt – und auf weitere Meldungen habe die LEG dann gar nicht mehr reagiert, so der Mieter.

„Wenn es regnet, schläft mein Sohn auf dem Boden“

„Wenn es regnet, dann dauert es etwa zehn Minuten, bis das Wasser kommt“, sagt Krzysztof Dorawa, der das Phänomen im Laufe der Zeit genau beobachtet habe. Mittlerweile hat die Wohnung beträchtliche Schäden. Die Tapete löst sich in drei Räumen von der Decke. Außerdem sei die Elektronik betroffen, das Licht gehe nicht immer und manchmal springt laut Dorawa die Sicherung raus, wenn er das Licht anmacht.

Über dem Bett des Sohnes ist ein weiterer Austrittspunkt für das Wasser. Der Sohn kann bei Regen nicht in seinem Bett schlafen. © Holger Bergmann

Eine Stelle, an der das Wasser austritt, liegt direkt über dem Bett des Sohnes. „Wenn es regnet, schläft mein Sohn auf dem Boden“, sagt Silvia Dorawa.

Risse im Beton des darüber liegenden Balkons

Die Dorawas glauben, den Grund für das Eindringen des Wasser gefunden zu haben. Weil das Problem erstmals im Badezimmer auftrat, gingen sie einfach zum Nachbarn, der darüber wohnt.

Über dem Badezimmer liegt der Balkon der darüber liegenden Wohnung. Der Nachbar hob den Bodenbelag an und darunter ergab sich ein erschreckendes Bild: Der Beton war durchzogen von Rissen. Die Vermutung ist, dass das Wasser durch die Risse direkt in die Wohnung der Dorawas läuft. „Mir ist beim Zähneputzen auch schon mal ein Stück Putz auf den Kopf gefallen“, sagt Silvia Dorawa.

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Doch Sorgen um die Sicherheit des Gebäudes macht sich die Familie nicht. Denn sie seien die einzigen Bewohner des Hauses, die diese Probleme haben.

Presseauskunft: Ein interner IT-Fehler bei der LEG

Der Fall Dorawa sei dem Wohnungsunternehmen laut Pressesprecher der LEG, Nils Roschin, bekannt. Im Herbst 2021 habe ein von der LEG beauftragtes Nachunternehmen den Schaden beseitigt.

Auf Nachfrage, wie es zu weiteren Mängeln in der Wohnung der Familie Dorawa und den Kommunikationsproblemen kommen konnte, antwortet die LEG wie folgt: „Leider haben wir erst jetzt erfahren, dass der Mieter mit der Beseitigung des Schadens nicht zufrieden ist. Zu unserem Bedauern gab es bei der Übergabe einen IT-Fehler, sodass der Auftrag nicht weiter bearbeitet wurde.“

LEG: Schaden soll kurzfristig beseitigt werden

Nach der erneuten Bekanntgabe der Probleme habe sich die Firma nun umgehend mit der Familie in Verbindung gesetzt, um mit ihnen die weiteren Schritte zur kurzfristigen Beseitigung des Schadens zu besprechen.

Die LEG versichert in ihrer Antwort, dass es nicht bei einer einfachen Neu-Tapezierung bleiben soll: „Ich kann Ihnen versichern, dass wir keine provisorischen Arbeiten wünschen und grundsätzlich Ursachenforschung bei einem Schaden betreiben.“

Der Familie Dorawa möchte das Wohnungsunternehmen für die Unannehmlichkeiten entgegenkommen. In welcher konkreten Form, war der Antwort der LEG zu diesem Zeitpunkt nicht zu entnehmen. Nun bleibt abzuwarten, ob die Wohnung der Familie in naher Zukunft auch wieder bewohnbar aussieht.

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