Kosten bei neuen Mietverträgen in Dortmund steigen um 8 Prozent Drittstärkster Anstieg bundesweit

Angebotsmieten in Dortmund steigen um über 8 Prozent
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Die Kosten für neu zu vermietende Wohnungen sind in Dortmund 2023 stark angestiegen - stärker, als in den meisten anderen deutschen Großstädten. Um 8,1 Prozent sind diese sogenannten Angebotsmieten gestiegen. Das hat die Plattform Immowelt anhand eines Vergleichs der dort eingestellten Anzeigen herausgefunden. Angebotsmieten sind die Mieten für neu abzuschließende Mietverträge.

Anstieg in „günstigen“ Städten

Mit diesem Anstieg liegt Dortmund auf Platz drei der 80 verglichenen Großstädte, hinter Kaiserslautern (+10,5 %) und Hagen (+10,0 %). Generell zeichnet sich laut Immowelt ab, dass die Angebotsmieten in Städten, in denen die Mieten bisher noch vergleichsweise günstig waren, stärker gestiegen sind.

In einigen Großstädten, die eigentlich für einen angespannten Wohnungsmarkt bekannt sind, fiel die Veränderung laut Immowelt hingegen moderater aus: in Berlin stiegen die Angebotsmieten beispielsweise nur um 2,6 %. Zurückgegangen sind die Angebotsmieten unter anderem in Düsseldorf (-1,4 %), München (-1,6 %) und Köln (-4,5 %).

Im Vergleich der von Immowelt festgestellten Angebotsmieten pro Quadratmeter steht Dortmund trotz der starken Steigerung noch im Mittelfeld. Besonders hohe Mieten werden zum Beispiel in München (16,10 Euro), Stuttgart (13,15 Euro) und Frankfurt (12,13 Euro) aufgerufen. Nach wie vor günstige Angebotsmieten gibt es in den ostdeutschen Großstädten.

In Dortmund liegt die von Immowelt statistisch ermittelte Miete pro Quadratmeter bei zur Neuvermietung angebotenen Bestandswohnungen (75 Quadratmeter, 1. und 2. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) bei 8,17 Euro.

Wohnungsmarkt in Dortmund eng

Bei diesen Zahlen handelt es sich jedoch nur um einen Ausschnitt des gesamten Dortmunder Wohnungsmarktes, betont Dr. Tobias Scholz, Geschäftsführer des Mieterverein Dortmund. Insbesondere solle die Steigung bei den Angebotsmieten nicht als Maßstab für Mieterhöhungen bei bereits bestehenden Verträgen gesehen werden.

In solchen Fälle setze unter anderem der Dortmunder Mietspiegel den möglichen Erhöhungen Grenzen. „Wer schon in einer Mietwohnung wohnt und eine Mieterhöhung bekommt, sollte diese auf jeden Fall überprüfen.“

Dass Mieten in Dortmund insgesamt gestiegen sind, stehe allerdings nicht in Frage. Bereits im Sommer habe der Wohnungsmarktbericht der Stadtverwaltung das gezeigt. „Der Wohnungsmarkt ist total eng. Auch in den Stadtteilen mit eher günstigen Mieten, ist die Leerstandsquote gesunken. Das zeigt, dass der Druck auch dort hoch ist.“

Um der Mietsteigerung entgegen zu treten fordert der Mieterverein eine dauerhafte Bindung von Sozialwohnungen. An die Landespolitik richtet der Verein zudem die Forderung nach einer Mietpreisbremse für Neuvermietungen.

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