An dieser Straße wird es für Fußgänger gefährlich eng - die Hilfe der Stadt überrascht

© Carolin West

An dieser Straße wird es für Fußgänger gefährlich eng - die Hilfe der Stadt überrascht

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Fußgänger haben an einer Dortmunder Straße nur gut halb so viel Platz wie ihnen zusteht. Eine Anwohnerin hat sich deshalb an das Tiefbauamt gewandt - und ist von der Antwort entsetzt.

Kirchlinde

, 28.08.2019, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Weg zur Ampel ist für viele Fußgänger an einer Straße in Dortmund extrem eng. Schließlich bleibt hier auf dem Gehweg zwischen parkenden Autos und Grünstreifen kaum Platz für sie. Insbesondere Eltern mit Kinderwagen, Rollstuhlfahrer und Senioren mit Rollatoren haben hier Probleme.

Und dabei ist die Fußgängerampel westlich der Shell-Tankstelle an der Frohlinder Straße wichtig für viele, die das Katholische Krankenhaus in Kirchlinde oder die Fabido-Kita an der Siepmannstraße erreichen müssen. „Ich habe schon einige beobachtet, die dann auf die Straße ausgewichen sind“, sagt Birgit Coesfeld-Kortumm, die in einer Parallelstraße wohnt.

Die Antwort des Tiefbauamtes ärgert die Anwohnerin

Sie habe deshalb Kontakt zum Tiefbauamt der Stadt Dortmund aufgenommen. Schließlich sei das Parken auf dem Bürgersteig ohnehin überall verboten, wo es keine Kennzeichnung gebe, gibt Coesfeld-Kortumm die Straßenverkehrsordnung wieder. Und eine solche Kennzeichnung gibt es auf dem Stück zwischen Shell-Tankstelle und Ampel nicht.

Ein Problem scheint das Tiefbauamt jedoch an der Stelle nicht zu sehen. Im Gegenteil. „Aufgrund einer weiteren Bürgereingabe wurde das Gehwegparken auf dem nördlichen Gehweg westlich der Tankstelle per verkehrsrechtlicher Anordnung vor kurzer Zeit bereits legalisiert“, lautet die Antwort, die Birgit Coesfeld-Kortumm erhielt - und die die Kirchlinderin entsetzt.

Fußgänger sollen 1,50 Meter Platz haben

„Diese Antwort hat mich so geärgert, dass ich noch einmal nachgefragt habe, ob sie ernst gemeint ist“, sagt Coesfeld-Kortumm. Die Antwort: Ja, es fehle nur noch die entsprechende Markierung - und die soll demnächst folgen. Der Gehweg sei mit einer Breite von vier Metern breit genug für Autos und Fußgänger.

„Der verbleibende Gehweg erfüllt mit einer Restbreite von über 1,50 Metern die baulichen Vorgaben“, betont Sylvia Uehlendahl als Leiterin des Tiefbauamtes auf Anfrage dieser Redaktion. Kein Fußgänger sei gezwungen, die Straßenseite zu wechseln. „Wir schaffen also neuen Parkraum, ohne Fußgängerbelange einzuschränken.“

Drei oder vier Meter: Wie breit ist der Gehweg?

Das sieht Brigit Coesfeld-Kortumm anders. „Der Gehweg ist nicht vier, sondern drei Meter breit - genug Platz für Fußgänger bleibt da sicher nicht“, ärgert sie sich. Dass der Gehweg nicht auf voller Länge vier Meter breit ist, gibt Sylvia Uehlendahl zu. Das Parken sei deshalb künftig mittels Markierung nur auf dem Teilstück erlaubt, dass diese Breite aufweise.

Derzeit sei das Parken an der Stelle aber noch verboten - daran hält sich allerdings offenbar niemand. Am Mittwochmorgen (28.8.) parken fünf Autos zwischen Tankstelle und Ampel. An der schmalsten Stelle haben Fußgänger hier nicht annähernd 1,50 Meter Platz. Gerade einmal 90 Zentimeter, so haben wir gemessen, bleiben zwischen Auto und Grünstreifen.

Die Hecke verengt den Weg zusätzlich

Noch bis Anfang der Woche habe es noch schlimmer ausgesehen. „Der Grünschnitt wurde ewig nicht gemacht, dadurch war der Weg noch enger“, sagt Birgit Coesfeld-Kortumm. Inzwischen ist der Weg wieder frei - und das soll er auch bleiben. Das Tiefbauamt kündigt regelmäßige Grünschnittarbeiten an.

Bis vor Kurzem war der Grünschnitt noch nicht gemacht und nahm zusätzlich Platz weg.

Bis vor Kurzem war der Grünschnitt noch nicht gemacht und nahm zusätzlich Platz weg. © Irene Steiner

Das Kernproblem bleibt allerdings: Platz für Fußgänger ist kaum. Auch da, wo der Gehweg breiter ist, sind am Mittwochmorgen nicht die vorgeschriebenen 1,50 Meter frei. Eine Markierung könnte womöglich Abhilfe schaffen. Doch werden die Autofahrer dann aufhören, auch auf dem schmaleren Stück des Gehwegs zu parken? Birgit Coesfeld-Kortumm bezweifelt das. „Hier müssten schon Pfosten oder Metallbügel hin - wie direkt neben der Ampel - dann würden es die Autofahrer wahrscheinlich verstehen“, sagt sie.