Bergleute als Ampelmännchen im Dortmunder Süden Liebeserklärung an eine bedeutende Zeche

Bergleute als Ampelmännchen: Liebeserklärung an eine bedeutende Zeche
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Mit Bergbau und Zechen bringt wohl niemand die Ausläufer des Ardey-Gebirges an der Stadtgrenze zu Schwerte in Zusammenhang. Hier, in Lichtendorf, Sölderholz und Sölde, gibt es eine Menge Wald, weite Felder und saftige Wiesen. An Industrie oder gar Bergbau erinnert hier nichts.

Erst beim näheren Hinsehen fallen kleinere Details auf. So gibt es in Sölde die Zeche-Margarethe-Straße. Eine kleine Stichstraße, die von der Schlagbaumstraße abgeht. In Holzwickede erinnert ein ehemaliger Luftschacht der Zeche an die längst verschwundene Bergwerksgeschichte in diesem Bereich.

Zeche Margarethe

Dabei war die Zeche Margarethe eines der bedeutendsten Bergwerke ihrer Zeit. Sie soll sogar eine der ersten Tiefbauzechen in Deutschland gewesen sein. 1857 wurde der erste Tiefbauschacht in der Nähe des heutigen Bahnhofs Sölde angelegt. Erste Erwähnungen der Zeche Margarethe stammen sogar aus dem Jahr 1783. Bis 1926 wurde hier Steinkohle gefördert, dann wurde die recht große Bergwerksanlage stillgelegt.

Bergleute als Ampelmännchen
So sollen die Ampelmännchen aussehen, die in Sölde an eine alte Zeche erinnern sollen. © Jörg Bauerfeld

Fast 1.000 Bergleute gruben in Sölde in der Hochzeit der Zeche nach Kohle. Die Schließung war für Sölde ein herber Schlag. Heute erinnert nicht mehr viel an die Bergbauvergangenheit, sie ist in Vergessenheit geraten. Doch der SPD-Ortsverein hat es sich nun zum Ziel gesetzt, dies zu ändern.

Man möchte an bestimmten Stellen in Sölde die Ampelanlagen besonders bestücken lassen: mit Ampelmännchen in Form von Bergleuten. Fünf Ampelanlagen sollen es sein, die in Zukunft den Fußgängern Rot oder Grün in Bergmann-Form zeigen. „Auf die Idee kamen wir eigentlich zufällig“, sagt Lothar Buddinger, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Sölde.

Edeka und Lidl in Sölde
Ungefähr hier hat bis 1926 die Zeche Margarethe gestanden. Jetzt ist hier ein Einkaufszentrum. © Jörg Bauerfeld

Auch schon in Eving

In Berlin habe es den Startschuss für den Plan der SPD gegeben. „Wir haben dort die verschiedenen Ampelmännchen gesehen und haben uns gedacht, das ist auch etwas für Sölde.“ Man komme in Sölde nicht unbedingt auf Bergbau, aber mit der Zeche Margarethe habe es hier durchaus ein bedeutendes Bergwerk gegeben.

Dort, wo heute das Einkaufszentrum mit dem Edeka und dem Lidl-Markt steht, wurde bis 1926 Kohle gefördert. „In Lichtendorf gab es sogar eine Zechen-Siedlung für die Bergleute, die hier gearbeitet haben“, sagt Lothar Buddinger. In Dortmund-Eving gibt es die Ampelmännchen in Bergmann-Form bereits.

Ob diese Ampelmännchen in Form von Bergleuten am Ende auch in den Stadtbezirk Aplerbeck kommen werden, wird in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am Dienstag (9.5.) im Aplerbecker Amtshaus beraten.

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