Zum Tod von Elizabeth II.

Als die Queen durch Dortmund fuhr - und 10.000 ihr zujubelten

Elizabeth II. ist am Donnerstag im Alter von 96 Jahren gestorben. In Dortmund werden sich einige Menschen gut an die Queen erinnern: Vor knapp 40 Jahren versetzte sie die Stadt in Ausnahmezustand.

Dortmund

, 08.09.2022 / Lesedauer: 3 min

Eine Ära, die mehrere Generationen überdauert hat, ist zu Ende gegangen. Mit dem Tod von Queen Elizabeth II. werden auch Erinnerung an königliche Zeiten in Dortmund wach.

Ein königliches Spalier empfing Königin Elizabeth II., als sie der Stadt am 23. Mai 1984 das erste Mal einen Besuch abstattete. 40 Stunden lang besuchte die Königin „ihre“ Soldaten der Britischen Rheinarmee.

Schauplatz waren die Napier-Barracks, die Kasernen auf dem früheren Flughafen-Gelände in Brackel, das heute als Hohenbuschei-Gelände bekannt ist und unter anderem das BVB-Trainingsgelände beherbergt.

10.000 Zuschauer säumten die Straße bei der Militärparade auf dem Kasernengelände und schwenkten den „Union Jack“, als die Queen – natürlich mit Hut – eine deutsch-britische Reithalle für behinderte Kinder in Brackel einweihte. Ein Herzens-Termin der Königin, die als Pferde-Närrin bekannt war.

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Als sie in ihrer schwarzen Limousine durch Brackel rollte, winkte die Queen freundlich lächelnd den Menschenmassen zu - „so wie sie das immer tut“, erinnerte sich die Brackelerin Anneliese Stangl, die damals ganz vorne in der ersten Reihe stand, einmal im Gespräch mit unserer Redaktion.

Den Brackeler Golf-Club auf dem ehemaligen Flugplatz gab es damals schon - er wurde 1969 für die Truppen errichtet. Die Queen schaute für ein Tässchen Tee dort vorbei.

Akribische Vorbereitung auf Queen-Besuch

Das Haus des Kommandeurs auf dem Kasernen-Gelände wurde extra für ihren Besuch renoviert und mit britischen Stilmöbeln eingerichtet. Die Queen sollte sich mit ihrem Gefolge aus Hofdamen bei ihren Truppen schließlich wohlfühlen.

Damit auch nichts schiefgehen konnte, reisten bereits Wochen vor dem royalen Besuch Mitglieder des königlichen Protokolls an, um den Dortmundern beizubringen, wie man der Queen zu begegnen hatte.

Mit einer Militärparade wurde die Queen auf dem Gelände der Napier-Kaserne empfangen. © RN-Archiv

Die Dortmunder konnten die Queen nicht live erleben, da ihr Aufenthalt kein Staatsbesuch, sondern lediglich ein Besuch bei ihren Truppen war und sie sich nur auf dem Kasernengelände aufhielt.

Eintrag ins „Goldene Buch“ der Stadt

Auch der Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Dortmund fand in Anwesenheit des damaligen Oberbürgermeisters Günter Samtlebe auf dem Kasernen-Areal statt. Er traf die Queen, die ein pinkes Glitzerkleid trug, im Casino der Kaserne, in dem der Eintrag ins Goldene Buch stattfand. „Elizabeth II“ schrieb die Queen – ganz schlicht. Als Dankeschön der Stadt gab es ein weißes Porzellan-Pferd.

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„Ich war so aufgeregt“, wird OB Samtlebe nach seinem Treffen mit der Königin zitiert. So aufgeregt, dass er Queen Elizabeth sicherheitshalber auf Deutsch ansprach und die Dolmetscherin einspringen musste.

Zum zweiten und letzten Mal reiste Ihre Majestät im März 1991 nach Dortmund. In der Westfalenhalle besuchte sie eine Wohltätigkeitveranstaltung zugunsten von Kindern in Afrika.

Abschied der Britischen Rheinarmee

In diesem Jahr bahnte sich auch der Abschied der Britischen Rheinarmee aus Dortmund an. Die britische Präsenz in Dortmund war ein Relikt des Zweiten Weltkriegs. Nach der Befreiung durch die Amerikaner im April 1945 gehörte die Stadt zur britischen Besatzungszone. Auch wenn die Zeit der Militärregierung bald vorbei war, blieben Streitkräfte in Dortmund stationiert.

Sie nutzten meist alte Kasernen aus Wehrmachts-Zeiten wie jene auf dem alten Flughafen-Gelände oder an der B1 auf dem Areal der heutigen Stadtkrone-Ost.

Der langsame Abzug war 1991 nach der deutschen Wiedervereinigung verkündet worden. 1993 verabschiedeten sich 2100 Soldaten der Ubique-, Moore- und West-Riding-Barracks aus Dortmund. Die Grundstücke an der B1 und am Nußbaumweg wurden dem Bund zurückgegeben und später als „Stadtkrone-Ost“ zu einem begehrten Wohn- und Gewerbegebiet.

Später folgten die Suffolk- und die Napier-Kaserne. 1995 rückten hier die letzten britischen Soldaten ab – und machten Platz für das Wohn- und Gewerbegebiet Hohenbuschei und das BVB-Trainingszentrum.

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