Alligatoah in Dortmund Andeutungen zu Karriere-Ende mehren sich

Musiker Alligatoah verwandelt Westfalenhalle in Retourenzentrum
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Im Dortmunder Nordosten, im Süden der Westfalenhütte, hat der Onlineversandhändler Amazon seit einigen Jahren ein Logistikzentrum. Im Dortmunder Zentrum, in der Westfalenhalle, hatte er Samstagabend sein Retourenzentrum. Geleitet wurde es von Rapper Alligatoah.

Ein großes Fließband verlief da während seines Konzerts über die gesamte Bühne, Amazon-Kartons kamen am laufenden Bande, außerdem Alligatoahs Band. „Fuck Rock 'n' Roll“, sang er da unter anderem, und rollte so daher.

Neben Alligatoah, seiner Band und den Amazon-Kartons rollten während der gut zwei Stunden des Konzerts auch zahlreiche Mülltonnen, Koffer, leuchtende Holzkisten und Schaufensterpuppen über das Band. Außerdem menschengroße Feuer spuckende Gartenzwerge sowie ein lebensgroßer Stier, beritten von Alligatoah.

Zwischen zahlreichen Kartons beginnt er sein Konzert. Anfangs waren darin die Mitglieder seiner Band verpackt.
Zwischen zahlreichen Kartons beginnt er sein Konzert. Anfangs waren darin die Mitglieder seiner Band verpackt. © Joscha F. Westerkamp

Dortmund ist Mitarbeiter des Monats

Von der Decke hingen mal riesige Lampen, mal die ganze Westfalenhalle blendende Leuchtstoffröhren und lange Zeit riesige Drohnen. Alligatoah selbst hüllte sich in lange Mäntel und bunte Sakkos, seine Band trug Warnwesten. Trotz all ihres Einsatzes war für den Musiker und Retouren-Boss schnell klar: „Der Mitarbeiter des Monats heißt Dortmund.“ Denn, das wusste Alligatoah auch: „Vertrauen ist gut, Dortmund ist besser!“

Begleitet wurde Alligatoah von Rapper BattleBoi Basti.
Begleitet wurde Alligatoah von Rapper BattleBoi Basti. © Joscha F. Westerkamp

Musikalisch lieferte Alligatoah eine breite Auswahl seiner bekanntesten Songs, vom mittlerweile zehn Jahre alten Hit „Willst Du“, bis zu Stücken seines neuesten Albums „Rotz und Wasser“. Einige davon mit Band, andere solistisch mit Gitarre oder Klavier. Begleitet wurde er bei vielen Songs von Rapper-Kollege BattleBoi Basti.

"Vielleicht letztes Album"

Wie viele neue Songs Alligatoah in Zukunft noch liefert, bleibt allerdings fraglich: Gleich zweimal spielte Alligatoah in Dortmund auf ein möglicherweise bald anstehendes Karriere-Ende an. So bezeichnete er schon recht am Anfang „Rotz und Wasser“ als sein „vielleicht letztes Album“.

Alligatoah rollt mit Band übers Fließband.
Alligatoah rollt mit Band übers Fließband. © Joscha F. Westerkamp

Und vor zehn Jahren hat er den Song „Trauerfeier Lied“ veröffentlicht. Dort ist sowohl auf dem Albumcover als auch mehrfach im Musikvideo ein Grabkreuz zu sehen, beschrieben mit den Jahreszahlen 1989 (Alligatoahs Geburtsjahr) bis 2023. Seit einiger Zeit bringen Fans das jetzt mit einem geplanten Karriere-Ende in Verbindung.



Nun griff auch Alligatoah diese versteckte Botschaft auf: Bevor er den Song spielte, lud er alle Fans zu seiner Beerdigung ein – und kommentierte: Bis dahin sei es ja nicht mehr weit. Seine Zuschauer verneigten sich zumindest schon mal vor seinem Sarg, als Alligatoah darin auf der Bühne verschwand.

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