Obdachlose
Allein dem Gast-Haus fehlen 30.000 Euro für die Gesundheitsversorgung von Wohnungslosen
NRW-Sozialminister Laumann will 850.000 Euro für die bessere medizinische Versorgung von Wohnungslosen bereitstellen. Ein hehres Anliegen und dennoch ein Tropfen auf den heißen Stein.
850.000 Euro extra stellt NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann für die bessere medizinische Versorgung von Wohnungslosen zur Verfügung. Für Katrin Lauterborn, Geschäftsführerin der ökumenischen Wohnungslosen-Initiative Gast-Haus statt Bank, und Mitarbeiter Ozan Kubat ist diese Summe fürs ganze Land der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein.
Gleichwohl soll bis Ende August ihr Antrag stehen für eine bessere Ausstattung des Gynäkologen im Gast-Haus und der beiden Augenärzte. Neben einem gynäkologischen Stuhl fehlen wichtige Ausstattungsgeräte für augenärztliche Untersuchungen. Allein eine Spaltlampe aber verschlingt 10.000 Euro. Der Bedarf der Dortmunder liegt bei rund 30.000 Euro.
500 Menschen sind jeden Tag auf das Gast-Haus angewiesen
Zwölf ehrenamtlich tätige Fachärzte versorgen 300 Patienten pro Woche im Gast-Haus an der Rheinischen Straße. Weil die Räume nicht mehr reichen, ist an eine Erweiterung im ersten Obergeschoss gedacht. Die fast ausschließlich aus Spenden finanzierte Wohnungslosen-Initiative muss Jahr für Jahr neue traurige Rekorde vermelden. Rund 500 Menschen suchen Tag für Tag das Gast-Haus auf. Im gesamten letzten Jahr gab die Einrichtung allein 110.000 Frühstücke aus, in diesem Jahr sind es bis jetzt schon über 60.000 Frühstücke. Antragsschluss für Minister Laumanns 850.000 Euro ist Mitte September.