Der Streit um den Dortmunder Matthias Helferich (l.) sei ein Grund gewesen, den AfD-Parteivorsitz niederzulegen, erklärte Jörg Meuthen. © Schüztze/dpa/Montage: Althoff

Matthias Helferich

Streit um Dortmunder AfD-Mitglied wichtiger Grund für Meuthen-Rücktritt

Warum ist der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen zurückgetreten? Eine wichtige Rolle habe der Streit um den Dortmunder Abgeordneten Matthias Helferich gespielt. Meuthen wollte ihn aus der Partei werfen.

Dortmund

, 29.01.2022 / Lesedauer: 3 min

Rücktritt vom Parteivorsitz plus Austritt aus der Partei – Jörg Meuthen ist nicht mehr in der AfD. Dass das am Freitag so kam, daran ist auch ein Dortmunder maßgeblich beteiligt.

Im Interview mit Christian Sievert im Heute Journal (ZDF) erklärte Meuthen, es habe eine „Kette von Ereignissen“ gegeben, die ihn zu Rück- und Austritt bewogen hätten. Als konkretes Beispiel nannte Meuthen das, was kurz nach der Bundestagswahl 2021 im AfD-Bundesvorstand geschehen sei.

„Freundliches Gesicht des Nationalsozialismus“

Es ging um Matthias Helferich, Dortmunder und über einen vorderen Platz in der NRW-Landesliste der Partei in den Bundestag gewählt. Meuthen wollte Helferich rauswerfen – nicht nur aus der Fraktion im Bundestag, sondern aus der ganzen Partei.

Meuthen unterstrich, er habe im Bundesvorstand „massiv dafür geworben, ein Parteiausschlussverfahren gegen ein Mitglied durchzuführen, das sich als das ‚freundliche Gesicht des Nationalsozialismus‘ bezeichnet hat“.

Ganz gleich, ob das öffentlich oder in einer internen Kommunikation geschehen sei – „da werden Grenzen überschritten“. Zudem unterstrich der Ex-AfD-Chef: „Dahinter steckt ja eine Geisteshaltung“.

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Meuthen hatte keine Mehrheit für Helferich-Rauswurf

Mit dieser klaren Haltung gegen Helferich habe er allerdings keine Mehrheit gehabt im Bundesvorstand. Das sei einer dieser Momente gewesen, in denen er sich gefühlt habe wie ein „Feldherr, dessen Soldaten sich in die Büsche schlagen“.

Und jetzt, in der Zeit nach ihm, wollte Moderator Sievert wissen, könne man sich nun in der AfD als „freundliches Gesicht des Nationalsozialismus“ bezeichnen?

Darüber müssten die befinden, die da seien. „Ich bin nicht mehr da. Ich habe dazu eine klare Position gehabt wie zu anderen Dingen auch. Es hat keine Mehrheit dafür im Bundesvorstand gegeben.“ Und mehr noch ärgerte Meuthen.

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Helferich ist in der Partei, aber nicht in der Fraktion

„Dann ging es an ein Landesschiedsgericht, da hieß es dann: Ja, eine Ämtersperre brauchen wir vielleicht auch nicht, es tut eine Abmahnung.“ Eine solche „Verweichlichung von Positionen“ sei er nicht mehr bereit mitzugehen, befand Meuthen. Denn bedurft hätte es einer „Abgrenzung, die mir zwingend notwendig erscheint“.

Seine Politik sei konservativ, aber nicht reaktionär. Sie sei patriotisch, aber nicht nationalistisch.

Helferich selbst hatte die umstrittene Äußerung als Persiflage bezeichnet. Er habe lediglich eine „Fremdzuschreibung linker Blogger und Twitterer aufgegriffen“. Nach einem heftigen Streit innerhalb der AfD kurz nach der Bundestagswahl, zog Helferich Konsequenzen: Er sitzt als Fraktionsloser im Bundestag.

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