Die AfD-Fraktion wollte sich mit dem Antrag des Dortmunder Bundestagsabgeordneten Matthias Helferich auf Gaststatus nicht befassen.

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Helferich (AfD): Mit „Parlamentsknete“ kleine „Kampfgemeinschaft“ formen

rnAfD-Bundestagsabgeordneter

Wie geht es weiter mit dem Dortmunder AfD-Bundestagsabgeordneten Matthias Helferich, der nach hitzigen Diskussionen um seine Person auf eine Zugehörigkeit zur Bundestagsfraktion verzichtet hat?

Dortmund

, 03.10.2021, 05:55 Uhr / Lesedauer: 1 min

Schickt man eine Anfrage an die Pressestelle der AfD-Bundestagsfraktion zum Status des Dortmunder Neuparlamentariers Matthias Helferich in der Fraktion, fällt die Antwort recht wortkarg aus. „Herr Helferich ist nicht Mitglied der AfD-Fraktion und verfügt auch nicht über einen Gaststatus“, antwortet Pressesprecher Marcus Schmidt.

Helferich hatte sich in parteiinternen Chats aus 2017 unter anderem als „freundliches Gesicht des NS“ und „der demokratische Freisler“ bezeichnet. Nach langer hitziger Diskussion zu seiner Person in der konstituierenden Fraktionssitzung am vergangenen Mittwoch (29.9.) hat Helferich darauf verzichtet, der Fraktion anzugehören.

„Ich gehöre nicht der AfD-Bundestagsfraktion an“, schreibt er auf seinem Facebook-Account. Er habe der Fraktion angeboten, „ihr nur als Gast mit Rederecht angehören zu wollen“. Doch sein Antrag sei von der Fraktionsmehrheit mit „Nichtbefassung“ belegt worden.

Anonyme Mail

Fraktions-Pressesprecher Schmidt bestätigt: „Das war gestern nicht Thema der konstituierenden Fraktionssitzung.“

Er wolle sich jetzt als Einzelabgeordneter im Innenausschuss einbringen, so Helferich. Indirekt bestätigt er, dass eine anonyme Mail an Abgeordnete aller Fraktionen im Bundestag gegangen ist, in dem die Parlamentarier vor Helferich gewarnt werden. „Passen Sie bitte alle gut auf sich auf!“, heißt es laut WDR in dem Schreiben.

„Ich wünsche mir, dass anonyme Mails und Verleumdungen zukünftig kritischer in unserer Partei bewertet werden“, schreibt dazu Helferich.

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Noch vor der Bundestagswahl am 26. September war Helferich zwar nicht aus der Partei ausgeschlossen, aber für zwei Jahre eine parteiinterne Ämtersperre gegen ihn verhängt worden.

Grußwort in der „Distel“

Helferich hat im vergangenen März in dem Meinungsmagazin der Jungen Alternative (JA) „Distel“ beschrieben, was er mit seinem Bundestagssalär vorhat. „Die ,Parlamentsknete‘ sollte nicht in ein nettes Wochenendhaus, sondern in Parteistrukturen und idealistische Projekte fließen“, schrieb Helferich, der Spitzenkandidat der JA war, in einem Grußwort. Klug und mit Bedacht eingesetzt ließe sich aus diesen Mitteln „eine ,kleine Kampfgemeinschaft‘ für die Parlamentsarbeit formen“, so der AfD-Mann.

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