Rassismusvorwurf
Ärzte weigern sich, Rumänen und Bulgaren zu behandeln
Eine Rumänin und eine Bulgarin werfen Dortmunder Ärzten vor, sie wegen ihrer Herkunft aus ihren Praxen geworfen zu haben. Beide Frauen leben seit Jahren in Deutschland, haben einen Job und eine deutsche Krankenversicherung - doch das war den Ärzten offenbar egal.
Mehrere Ärzte in Dortmund haben offenbar wiederholt Patienten abgewiesen, weil sie aus Rumänien oder Bulgarien kommen.
Monat für Monat hört die Leiterin des Gesundheitsamtes von bulgarischen und rumänischen Müttern, die in die Spezial-Sprechstunden des Amtes kommen, weil sie abgewiesen wurden von Kinderärzten und anderen Medizinern. „Außerhalb eines Notfalls ist ein Arzt nicht zu einer Behandlung verpflichtet. Er könnte mit einer Überfüllung der Praxis argumentieren“, sagt Düsterhaus. Aber in diesen Fällen dränge sich doch der Verdacht auf, dass es den betreffenden Medizinern – Namen nennt sie nicht – zu kompliziert sei, nach der Europäischen Krankenversicherungskarte abzurechnen, wenn die Patienten im Ausland versichert sind. Oder dass es sich doch um Diskriminierung handele.
Von Seiten der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) heißt es, dass ein Arzt einen Menschen nur dann behandeln müsse, wenn es sich um einen Notfall handele. „Wenn kein Versicherungsschutz vorliegt, muss man niemanden behandeln, der kein Notfall ist,“ sagt Dr. Prosper Rodewyk, Bezirksstellenleiter der KV, „ich kann keinen Arzt dazu zwingen, etwas zu tun, für das er kein Geld bekommt.“ Zum Rauswurf der beiden Frauen M. und T. sagt Rodewyk: "Das ist schlecht." Das Misstrauen der Kollegen sei groß, weil es in der Vergangenheit viele Betrugsfälle mit Versicherungskarten gegeben habe.