Agathe Trzewik (74) ist in Lücklemberg aufgewachsen und wohnt am Waldhausweg, einer kleinen Wohnstraße, die von der Kirchhörder Straße aus in Richtung Osten führt. Die 74-Jährige ist nun auch von der Großbaustelle auf der Hauptverkehrsachse betroffen. „Ich fahre selbst noch Auto. Wenn ich jetzt meine Freundin, die in Richtung Wellinghofen wohnt, besuchen möchte, muss ich einen riesigen Umweg fahren. Das ist doch hirnrissig“, sagt Agathe Trzewik.
Vor allem die Einführung der Einbahnstraßenregelung in den jeweiligen Bauabschnitten sorgt bei ihr für großen Ärger. Vier Monate soll die Baumaßnahme, bei der die Donetz neue Versorgungsleitungen legt, dauern. „Warum gibt es hier keine Baustellenampeln, das funktioniert doch sonst auch?“, fragt sich die Lücklembergerin. „Lieber stehe ich ein paar Minuten vor der Ampel, als einen kilometerlangen Umweg zu fahren.“
Busverkehr eingeschränkt
Ein weiterer Nachteil der Einbahnstraßenregelung sei der eingeschränkte Busverkehr. „In die eine Richtung kommt man ja, zurück geht das nur durch mehrfaches Umsteigen und dauert unheimlich lange“, erklärt Agathe Trzewik. „Ich habe das Gefühl, man will uns Lücklemberger vier Monate von der Außenwelt abschneiden.“

Aber, wäre eine Verkehrsregelung durch eine Baustellenampel in dem Bereich überhaupt möglich? „Nein“, sagt Stadt-Pressesprecherin Alexandra Schürmann. „Eine Regelung des Verkehrs mittels einer Baustellenampel ist aus mehreren Gründen nicht möglich.“
Das ist die Begründung der Stadt
Welche das sind, erklärt die Pressesprecherin der Stadt Dortmund im Detail:
- Im Baustellenbereich der Kirchhörder Straße fließen drei weitere Straßen in den Verkehr mit ein. Erste Konsequenz wäre es dann, diese drei Straßen (Olpketalstraße - Waldhausstraße - Eddaweg) von der Hauptstraße abzuschneiden.
- Dazu müssten wiederum weitere Umleitungen gefunden werden. Die andere Möglichkeit, alle Straßen mit einer Kontaktampel auszustatten, scheitert an den Schaltzeiten der dann sechs voneinander abhängigen Ampelanlagen. Ein enormer (Rück-)Stau wäre das Ergebnis.
- Zudem sei der Fußgänger- und Radverkehr im Baustellenbereich durch Abgrenzung zum Baubereich mithilfe von Absperrschranken gesichert zu führen und jederzeit aufrechtzuerhalten. In diesem Bereich ist es nicht möglich, Fußgängerinnen und Fußgänger die Kirchhörder Straße gefahrlos queren zu lassen. Es handelt sich um eine Hauptstraße mit hohem Verkehrsaufkommen.
- Auch sei in direkter Umgebung der Baumaßnahme ein Seniorenzentrum, das eine ganz besondere Beachtung des Fußgängerverkehrs verlange. Daher wurde eine 1,30 Meter breite Fußgängerführung nördlich der Baumaßnahme für die Querung der Straße vorgesehen.
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