Franz Kannenberg aus Wickede ist sauer. Seine Ehefrau hatte am 30. Juni für ihren bevorstehenden Geburtstag am 2. Juli bei Rewe am Wickeder Hellweg und im benachbarten Aldi an der Bremmenstraße für einen dreistelligen Betrag eingekauft und dafür auf dem Kundenparkplatz dieser Geschäfte geparkt.
Dieser Parkplatz wird im Auftrag der beiden Supermärkte durch die Firma „Park Depot“ bewirtschaftet. Das ist Franz Kannenberg und seiner Frau bekannt. Die beiden halten das auch für gut. Das Prinzip helfe, Kundenparkplätze vor nicht berechtigten Falschparkern zu schützen.
Kein Verständnis habe er aber dafür, so Kannenberg weiter, dass die dort geltende Zwei-Stunden-Regelung konsequent auch für die Kunden angewandt wird.
Er sagt: „Meine Frau hatte den Parkplatz um 17.15 Uhr erreicht, dann bei Aldi bis 18.51 Uhr eingekauft und hat dann in der damals noch vorhandenen Bäckerei Malzer‘s und im Rewe bis 19.42 Uhr eingekauft.“ Sechs Minuten später habe sie den Parkplatz verlassen. Kassenbons mit den Uhrzeiten seien vorhanden.

Franz Kannenberg wandte sich an die Firma „Park Depot“. Als Antwort kam der Hinweis, dass auch für Kunden keine Ausnahmeregelungen oder eine Kulanz bestehe. Dir Firma bitte um Verständnis, so berichtet Kannenberg weiter. Und: „Ich werde die 35 Euro Ordnungsstrafe also zahlen. Allerdings werde ich mir oder meiner Frau zukünftig die Einkaufszeit nicht vorschreiben lassen und in anderen, zum Glück reichlich vorhandenen Geschäften einkaufen fahren.“
Anmerken wolle er noch, dass es ihm nicht um die 35 Euro gehe. Er sagt: „Ich bin Halter des Fahrzeugs und hätte der Firma „Park Depot“ auch eine Kopie meines Schwerbehindertenausweises (100 %) zuschicken können. Dann hätte ich eine Stunde Parkverlängerung bekommen. Diese Tricks sind mir aber zuwider.“
Während sich die Firmen Aldi Nord und Park Depot trotz Bitte unserer Redaktion um Stellungnahme nicht zu dem Vorfall äußerten, reagiert Rewe. Aileen Graw aus der Presseabteilung teilt mit: „Unser Rewe-Kaufmann Carsten Engel hat sich der Beschwerde persönlich angenommen und dafür Sorge getragen, dass die Ordnungsstrafe storniert wurde. Dabei handelt es sich um einen bedauerlichen Zwischenfall und ist natürlich nicht die Regel.“
Die Münchener Firma Park Depot wirbt auf ihrer Website dafür, mittels Nummernschilderkennung eine günstige Alternative zum Schrankensystem zu bieten. Auf dem gemeinsamen Rewe- und Aldi-Parkplatz in Wickede ist das System im März 2022 eingeführt worden. Es habe Anwohner und Mitarbeiter anderer Firmen gegeben, die den Parkplatz dauerhaft genutzt haben, hatte eine Rewe-Angestellte damals erklärt. Bei den Kunden komme das gut an. Die Überwachung durch Kameras sei mit einem Schild an der Einfahrt gekennzeichnet.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 31. Juli 2023.
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