Ärger um Eon-Fernwärme-Jahresrechnungen dauert an Mieterverein informiert betroffene Anwohner

Infoveranstaltung zum Ärger um Eon-Fernwärme-Jahresrechnungen
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Seit dem Herbst 2022 ärgern sich Mieter in Westerfilde und Kirchlinde über hohe Nachzahlungen für den Bezug von Fernwärme im Jahr 2021. Als die Jahresrechnung ins Haus flatterte, fanden die Mieter darin Nachforderungen von bis zu knapp 2000 Euro. Versorger für die Fernwärme ist das Unternehmen Eon.

Stephanie Sauer ist eine der Mieterinnen im Grollmannsweg in Westerfilde. Bei der Jahresrechnung mit einer Nachzahlungssumme über 1934,12 Euro begründete Eon das zunächst mit Problemen bei der Ablesung. Eine Messdienstfirma habe „fiktive Werte abgelesen/aufgenommen“, die nicht für die Abrechnung verwendet werden konnten.

Auf den Einspruch der Mieterin gegen die hohe Nachzahlung argumentierte Eon in der Ablehnung dann anders: Stephanie Sauer und andere Mieter seien beim Ablesen nicht angetroffen worden. Die damit gemeinten Bewohner der Siedlung im Westen Westerfildes bestreiten das. Gegenüber unserer Redaktion räumte Eon ein, bei der Zurückweisung des Einspruchs sei es zu einem Fehler gekommen. Irrtümlich seien falsche Textbausteine in das Schreiben eingeflossen.

Hoher monatlicher Abschlag

In der Jahresrechnung hatte Eon wegen der nicht verwendbaren Werte erklärt, der Gesamtverbrauch sollte stattdessen „anhand der Fläche auf die Nutzer“ verteilt werden. Das war aber nicht der Fall, monierte Stephanie Sauer: Während sie fast 2000 Euro nachzahlen sollte, seien es bei einer Nachbarin mit exakt gleicher Wohnungsgröße nur etwa 800 Euro. Eon begründete die Differenz mit unterschiedlichen Abschlagszahlungen.

Es ist aber nicht nur die hohe Nachzahlung, die der alleinerziehenden Mutter zu schaffen macht. Ihr monatlicher Abschlag stieg auf nunmehr 418 Euro – 262 Euro mehr, als sie bis Oktober 2022 zahlen musste. Den Energieversorger wechseln können die Anwohner indes nicht: Eon ist der einzige Anbieter von Fernwärme in der Westerfilder Siedlung.

Überquellende Müllcontainer in der Siedlung Grollmannsweg in Westerfilde.
Auch die Müllproblematik in der Siedlung, wie hier im Sommer 2022, soll zur Sprache kommen. © privat

Einige Mieter der Siedlung sind Mitglied im „Mieterverein Dortmund und Umgebung“ und haben ihn um Rat gebeten. Mieterverein und Mieterbeirat Westerfilde laden nun am Mittwoch (22.2.), um 18 Uhr in den Gemeindesaal der evangelischen Noah-Kirchengemeinde, Westerfilder Straße 11, zu einer Informationsveranstaltung ein.

Dabei geht es um den aktuellen Stand der Auseinandersetzung in der Wärmeabrechnung von Eon und die Mieterrechte. Aber nicht nur: Zusätzlich soll die aktuelle Lage in der Siedlung, etwa hinsichtlich der Müllproblematik, besprochen werden.

Veranstalter und Mieter wollen zudem diskutieren, wie die Situation und der Zustand am Grollmannsweg verbessert werden können. In der Siedlung wechselten Eigentümer und Hausverwaltung.

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