Ärger um Absage des Fredenbaum-Weihnachtsmarktes „Die Dortmunder Bevölkerung wurde betrogen“

Ärger um Absage vom Winter Lights Weihnachtsmarkt: „Die Dortmunder Bevölkerung wurde betrogen“
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Der Winter Lights Markt sollte der Nachfolger des Phantastischen Lichter-Weihnachtsmarktes im Fredenbaumpark sein. Schon länger ist klar, dass viele ehemalige Mitorganisatoren des Lichterweihnachtsmarktes bei der Neuauflage nicht mehr dabei sind. Am 25. September wurde dann offiziell verkündet, dass der Weihnachtsmarkt beim Fredenbaum komplett abgesagt wurde. Er findet nun im Revierpark Wischlingen statt.

Gisbert Hiller (ganz rechts), Mitorganisator des Phantastischen Lichterweihnachtsmarktes, hat 2019 auf dem Weihnachtsmarkt Spenden für das Tierheim gesammelt.
Gisbert Hiller (ganz rechts), Mitorganisator des Phantastischen Lichterweihnachtsmarktes, hat 2019 auf dem Weihnachtsmarkt Spenden für das Tierheim gesammelt. © Stephan Schuetze

Das Problem: Die Werbetrommel lief schon auf Hochtouren. Tickets für den Markt und die vielen Konzerte diverser Bands wurden alle für den Fredenbaumpark verkauft. Vom Veranstalter gibt es zu der Verschiebung des Winter Lights auf Nachfrage der Redaktion nur einen Satz: „Tickets können zurückgegeben werden, wo sie gekauft wurden.“ Eine Frage nach Entschädigung für Gäste, die von außerhalb anreisen und eine Unterkunft gebucht haben, bleibt unbeantwortet. Man verweist auf den 15. Oktober. An dem Tag soll es mehr Details zum Fest im Revierpark Wischlingen geben.

Wut bei Ex-Organisatoren

Bereits vorher machte das Gerücht, dass das Winter Lights verschoben wird, die Runde. Kein Geringerer als Gisbert Hiller verbreitete dies auf Facebook. Als ehemaliger Mitorganisator des Lichterweihnachtsmarktes und essenzieller Teil des MPS (Mittelalterlich Phantasie Spectaculum), ist er sauer. Und daraus macht er auf Facebook kein Geheimnis. Die Veranstalter des Winter Light hätten ihn und andere Mitveranstalter herausgedrängt, um ihren eigenen Weihnachtsmarkt zu machen, behauptet er.

Für Hiller sei die Verschiebung in den Revierpark eine klare Aussage: „Jetzt merken sie, sie haben sich übernommen.“ Sie, das sind laut ihm Michael Hilgers und Dirk Verseck, haben bereits 2022 und 2023 als Geschäftsführer der Lichterloh Event GmbH den Lichterweihnachtsmarkt organisiert. „Schon in diesen Jahren haben sie den jeweils dritten Geschäftsführer ständig überstimmt“, sagt Hiller, der sich bereits im Juni auf seiner Website über die Organisatoren der letzten Jahre aufgeregt hat. „Stümperhaft, unfähig, unsinnig“ sind Worte, die er damals benutzt hat. Und jetzt geht er nicht minder hart mit den Winter Lights Veranstaltern ins Gericht.

„Die haben die ganze Dortmunder Bevölkerung betrogen“, sagt Hiller. Und begonnen hat es seiner Ansicht nach, als sich Mitte des Jahres herausstellte, dass die zwei Lichterloh Geschäftsführer eine neue GmbH gegründet haben, mit dem Ziel, den Weihnachtsmarkt zu übernehmen. „Völlig überraschend kam da die WL GmbH um die Ecke und hat uns andere quasi vor die Tür gesetzt.“

Unklar, wie das Winter Lights wird

Eine Geschichte, die auch andere an der Organisation des Weihnachtsmarktes Beteiligte erzählen. Sie wollen allerdings anonym bleiben. Übereinstimmend heißt es in Gesprächen mit der Redaktion, dass es kaum zu Verhandlungen mit Michael Hilgers und Dirk Verseck kam. Einer sagte, die beiden waren auf einmal nicht mehr erreichbar für Absprachen. Ein anderer behauptet, sie haben sich nach den ersten Angeboten einfach gar nicht mehr gemeldet.

„Wie sie nun in so kurzer Zeit den neuen Weihnachtsmarkt im Revierpark aufbauen wollen, weiß ich nicht. Ich halte das nach meinen Erfahrungen für unmöglich“, sagt Hiller. Nach seinem Kenntnisstand seien nur wenige Marktleute vom Lichterweihnachtsmarkt auf dem Winter Lights vertreten. „Ebenso den Lichtersee, den Hai, das Piratenschiff. Das wird es dort alles nicht mehr geben.“ Das war nämlich Material von Hiller und den von WL geschassten Kollegen.

Das Winter Lights selbst hält sich bedeckt. Eine Frage nach dem genauen Umfang des Marktes ließen die Betreiber unbeantwortet und verweisen auf Mitte Oktober. Auch zu den schweren Vorwürfen, die Ex-Organisator Hiller öffentlich getätigt hat, wurde auf Nachfrage keine Stellung bezogen.