
Bürgermeister Norbert Schilff gratulierte Herta Gontz, der ältesten Bürgerin Dortmunds, mit einem Blumenstrauß. © Gaby Kolle
Älteste Dortmunderin wird 108 – Bürgermeister macht ihr ein Versprechen
Geburtstag
Als Dortmunds älteste Bürgerin Herta Gontz geboren wurde, tobte der Erste Weltkrieg, wurden der Reißverschluss und der Teebeutel erfunden. Am Donnerstag (6.10.) wurde ihr biblisches Alter gefeiert.
Dortmunds Bürgermeister Norbert Schilff unterbrach eigens seinen Urlaub und band sich eine Krawatte um; denn es stand ein besonderer Termin in seinem Kalender: Herta Gontz, wie schon im vergangenen Jahr älteste Bürgerin Dortmunds, feierte am Donnerstag (6.10.) ihren 108. Geburtstag.
Norbert Schilff hat in den zwei Jahren seiner bisherigen Amtszeit schon einige über Hundertjährige besucht; denn Dortmund hat zurzeit 104 Bürgerinnen und Bürger im Alter von 100 Jahren und mehr. „Doch Herta Gontz ist Ur-Dortmunderin“, sagt er, „davon gibt es nicht so viele in diesem Alter“.
Die Jubilarin stammt aus Lütgendortmund und lebt erst seit drei Jahren im Comunita-Seniorenhaus in Huckarde, führte bis dahin ihren eigenen Haushalt. Von ihrem Zimmer im zweiten Stock des Seniorenhauses ging sie an ihrem Jubeltag noch selbst mit Rollator in das geschmückte Geburtstagszimmer.
Immer genügsam gewesen
Dort feierten einige Verwandte mit ihr, wie Enkelin Susanne Kluwe und Schwiegersohn Herbert Haverkamp. Ihre 80-jährige Tochter Ursula – eine Tochter ist verstorben – konnte aus Krankheitsgründen nicht kommen. Die Mutter ist besser zurecht als die Tochter. Herta Gontz hat vier Enkel, drei Urenkel und vier Ururenkel.
Auch wenn sie, vom lieben Gott abgesehen, nicht weiß, was sie hat so alt werden lassen – ihre Verwandten haben da eine Idee. „Sie hat immer gesagt, man muss zufrieden sein mit dem, was man hat“, berichtet Susanne Kluwe.
Herta Gontz ist und war schon immer sehr genügsam. Einen Beruf hat sie nicht gelernt, aber als junge Frau als Erntehelferin gearbeitet und Steckrüben ausgemacht.
Von der Stadt einen Blumenstrauß
Sport hat sie nie gemacht – aber alles zu Fuß erledigt. Geraucht hat sie in Gesellschaft ab und an mal bis zum Tod ihres Ehemanns, der mit 42 Jahren nach einem Herzinfarkt gestorben ist. Geheiratet hat sie nie wieder.
Bürgermeister Norbert Schilff, mit seinen 63 Jahren für Herta Gontz noch ein Jungspund, überreichte seiner ältesten Bürgerin einen Blumenstrauß im Namen der Stadt. Nach Kaffee und Kuchen mahnte er die Jubilarin zum Abschied und versprach: „Sie wissen Bescheid, ich komme zum 109. und 110. Geburtstag wieder, dann gehe ich in Rente.“
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
