Karstadt-Rückzug hätte auch Folgen fürs Sporthaus Was wird aus dem Verbindungssteg?

Karstadt-Rückzug hätte auch Folgen fürs Sporthaus am Alten Markt
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Was die Karstadt-Beschäftigten aktuell durchmachen, haben die Mitarbeiter des Sporthauses hinter sich. Auch „ihr“ Haus stand 2020 auf der Abschussliste. Nach Monaten des Wartens war die Erleichterung groß, als der Belegschaft im September 2020 schließlich verkündet wurde, das Sporthaus bleibe erhalten. Damals firmierte das Geschäft unter „Karstadt Sports“. Dann kam es zur Fusion mit der Marke „SportScheck“, deren Name seit 2021 am Eingang prangt.

Sorgen müssen sich die rund 70 Mitarbeiter in dem Haus am Alten Markt/Hansaplatz aktuell nicht machen: Das Unternehmen SportScheck gehört zwar zu Signa-Retail, die auch Muttergesellschaft von Galeria Karstadt Kaufhof und somit dem Imperium von Immobilienmogul Rene Benko (Österreich) zugeordnet ist. Aber: SportScheck ist ein eigenständiges Unternehmen - und als solches von der Karstadt-Insolvenz nicht direkt betroffen.

Trotzdem: Bleibt es bei der angekündigten Schließung des Nachbarn Karstadt am 31.1.2024, hat das auch Folgen fürs Sporthaus. Denn Karstadt hat ein Geschoss angemietet und bietet dort u.a. Kinderkonfektion an. Im Falle eines Rückzugs aus Dortmund würde sich Karstadt auch aus dem Sporthaus abmelden.

Untermieter bei SportScheck

Die Kündigung würde aber nicht etwa dem Eigentümer der Immobilie serviert, der Firma Diag. Die Kündigung liefe beim Anbieter SportScheck auf, der einen Untermietvertrag mit Karstadt haben dürfte. Insofern könne man dazu nichts weiter sagen, heißt es bei Diag. Sollte es tatsächlich so kommen, wäre das eine interne Angelegenheit zwischen Karstadt und SportScheck. Weitere Angaben waren bislang nicht zu bekommen.

Offen bleibt auch, welche Funktion der gläserne Verbindungssteg zwischen Karstadt und dem Sporthaus bei einem Rückzug von Karstadt noch haben sollte. Der Übergang war lange Zeit städtebaulich umstritten, da er die „Sichtachse“ vom Alten Markt zum Hansaplatz störe. Vor vielen Jahren gebaut, sollte der Steg den Kunden nicht nur kurze Wege vom Karstadt- ins damalige Karstadt Sports-Haus bescheren.

Er sollte vor allem dafür sorgen, dass die Kunden der Karstadtwelt während ihres Einkaufs erhalten bleiben und erst gar nicht auf den Gedanken kommen, zur Konkurrenz zu marschieren. „Für den Fall, dass es beim Aus für Karstadt bleibt und ein Nachmieter einzieht, dürfte der Übergang keinen Sinn mehr machen“, sagt ein Experte aus Wirtschaftskreisen, der nicht genannt werden möchte. „Wozu braucht es dann einen gläsernen Steg zwischen zwei Häusern, die nichts miteinander zu tun hätten?“

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