Der Heimatverein und die Partei Die Grünen kämpfen um die alte Dortmunder Schule. © Uwe Paulukat
Kita-Neubau
Abriss? Dortmunder Rat gibt alter Grundschule eine neue Chance
Abreißen oder erhalten? Die Frage, was mit dem Gebäude einer alten Dortmunder Grundschule geschehen wird, sollte am Donnerstag im Rat entschieden werden. Die Abstimmung aber überraschte alle.
Lohnt es sich, das Gebäude der alten Grundschule zu erhalten und darin eine moderne Kindertageseinrichtung einzurichten? Diese Frage wird jetzt noch einmal geprüft. Das entschied der Rat der Stadt Dortmund in seiner Sitzung am Donnerstag (16.12.).
Diese Entscheidung überrascht. Denn eigentlich galt der Abriss der Kleyer Schule schon als so gut wie beschlossen, Zustimmung zu der Vorlage nur noch als Formsache.
Erst am Dienstag (14.12.) hatte die Bezirksvertretung (BV) Lütgendortmund empfohlen, so vorzugehen. Ist die Rats-SPD der BV-SPD jetzt also in den Rücken gefallen, indem sie doch anders entschied?
Sechs neue Kitas
Folgendes ist geschehen: Vor der Abstimmung reichte Grünen-Ratsvertreter Uwe Tietz einen Antrag zur erneuten Prüfung des Abrisses ein. Die Grünen hatten bereits in der Bezirksvertretung gegen den Abriss der Schule gestimmt.
Dem Abriss-Plan nach sollte das historische Gebäude einer von sechs neuen Dortmunder Kitas weichen. Die Grünen und der Heimatverein Oespel-Kley aber wollen das Gebäude erhalten und für den Bedarf einer Kita nur umbauen lassen.
Die Argumente der Grünen lauten: Die etwa 120 Jahre alte Schule sei ein stadtteilprägendes Gebäude. Erhalt und Umbau würden fast genau so viel Geld kosten wie Abriss und Neubau. Die Entsorgung eines abgerissenen Gebäudes sei problematisch für die Umwelt, so Uwe Tietz.
Der Rat stimmte nun dem Grünen-Antrag zu. „Damit hatte ich nicht gerechnet“, so Tietz.
Hoffnung auf Erhalt
Für Uwe Paulukat vom Heimatverein Oespel/Kley ist die erneute Prüfung ein erster Erfolg auf dem Weg zum Erhalt der alten Schule. Carla Neumann-Lieven, Fraktionsvorsitzende der SPD im Rat, und der Lütgendortmunder Bezirksbürgermeister Heiko Brankamp (SPD) halten diese Freude aber für ein Missverständnis.
Ja, der Rat habe der erneuten Prüfung zugestimmt, aber auch der Vorlage zum Kita-Neubau inklusive Abriss. Die Prüfung habe keine aufschiebende Wirkung. Damit sei die Rats-SPD der BV-SPD nicht in den Rücken gefallen, so Carla Neumann-Lieven.
Unangenehme Überraschungen möglich
„Die Prüfung läuft nun parallel zur Planung“, erklärt Heiko Brankamp. Ein Ergebnis könnte es im Februar geben. Brankamp glaubt weiterhin an einen Abriss. Momentan schaue es zwar so aus, als würden die zwei Modelle, Abriss und Erhalt, gleich viel kosten, doch „wenn man so ein altes Gebäudes aufmacht, gibt es immer Probleme, die man vorher nicht eingerechnet hat“, so Brankamp. Das habe man zuletzt bei der Renovierung des Amtshauses gesehen.
Warum hat die SPD dann überhaupt der erneuten Prüfung zugestimmt? „Es gab keinen Grund, diesen Antrag abzulehnen“, sagt Carla Neumann-Lieven.
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