36 von 109 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums an der Schweizer Allee in Aplerbeck haben eine Abi-Note mit einer Eins vorm Komma erreicht - dazu gehört auch Mark Kabirov. Dabei hatte er nicht immer Bestnoten, wie er verrät.
Mit 12 Jahren wanderte Mark Kabirov zusammen mit seiner Mutter von der Millionenmetropole Moskau ins beschauliche Dortmund-Sölde aus. Der Liebe wegen verließen sie die russische Hauptstadt, denn seine Mutter hatte hier geheiratet. Der große Kulturschock blieb jedoch aus, erzählt der 19-Jährige heute. „Würde ich aus einer anderen Region, beispielsweise Sibirien kommen, wäre der Schock vermutlich größer gewesen.“
In Russland besuchte er damals die sechste Klasse, in Dortmund kam er zunächst in eine internationale Klasse, wo er mit anderen zugezogenen Schülerinnen und Schülern die deutsche Sprache lernte. Da Mark schon ein paar Deutschkenntnisse mitbrachte und schnell lernte kam er in die reguläre siebte Klasse an der Albrecht-Dürer-Realschule in Aplerbeck. „Das war natürlich toll, weil ich so kein Jahr verloren hatte.“
Von der Realschule aufs Gymnasium
Alles war neu, vor allem aber auch die Sprache: „Ein Mitschüler hat auf dem Schulhof etwas zu mir gesagt. Und weil ich nichts verstanden habe, habe ich einfach nur genickt. Das war schon schwierig für mich“, erinnert er sich jetzt im Nachhinein. Doch mit der Zeit verflüchtigte sich das Problem. Es entwickelten sich die ersten Freundschaften und auch im Unterricht klappte es immer besser.
Wieder eine neue Herausforderung kam mit Corona dazu: Marks zehnte Klasse war aufgrund der Pandemie geprägt von Online-Lehre. Statt den zentralen Abschlussprüfungen schrieben sie am Ende normale Klausuren. Aber auch die nahm Mark an – mit Erfolg: Alle Hauptfächer schloss er schließlich mit einer Eins ab. Aufgrund seiner guten Noten wechselte er dann nach den Sommerferien auf das Gymnasium an der Schweizer Allee (GADSA), ein weiterer Meilenstein.
Ehrgeiz gepackt
Die Noten des 19-Jährigen seien während seiner Schullaufbahn nicht immer so gut gewesen, verrät er: „Ich glaube, die Motivation hat einfach gefehlt, das Niveau war höher und die Lehrer waren auch viel strenger“, erzählt er über seine Zeit an der russischen Schule. In Deutschland seien die Lehrer viel freundlicher und gesprächsbereiter gewesen. „Das hat mir hier auf jeden Fall besser gefallen.“
Im Endeffekt konnte er von der harten russischen Schule nur profitieren, weiß er jetzt: „Was hier in der siebten Klasse in Mathe gelehrt wurde, hatte ich in Russland schon vorher gelernt.“

Abitur von 1,8
Den Wechsel von Russland nach Deutschland hat Mark geschafft, die Corona-Zeit schulisch mit Bestnoten überstanden und auch der Wechsel von der Realschule zum Gymnasium ist ihm im Endeffekt mit guten Noten geglückt, obwohl das nicht von Anfang an einfach war: „Aber da ich immer schon einen guten Abschluss haben wollte, habe ich mich dahinter gesetzt”, erzählt der 19-Jährige.
Mit einer Durchschnittsnote von 1,8 hat Mark Kabirov nun sein Abitur gemacht. Auch wenn er kein Studium aufnehmen will, dass eine bestimmte Abschlussnote erfordert, wollte er sich selbst beweisen, dass er das kann.
Wo und was er studieren will, das weiß der 19-Jährige noch nicht genau, aber auf jeden Fall etwas im Bereich Wirtschaft. Bis Mitte Juli hat er noch Zeit, sich für ein Studium für das kommende Wintersemester einzuschreiben.
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