Die Probleme begannen schon am Nachmittag - doch erst gegen 20.45 Uhr ist am Dienstagabend (18.4.) mitgeteilt worden, dass die Abiturklausuren in NRW nicht wie geplant am Mittwoch (19.4.) starten können. Ein technisches Problem hat dafür gesorgt, dass nicht alle Schulen das Prüfungsmaterial herunterladen konnten.
Markus Katthagen ist der Sprecher der Gymnasien in Dortmund. In einer ersten Reaktion sagt er: „In besonderer Weise bedauere ich, was das für die Schülerinnen und Schüler bedeutet. Die waren auf den Punkt vorbereitet.“ Für alle Seiten sei die Situation „höchst unangenehm“.
Am Asselner Immanuel-Kant-Gymnasium, das Katthagen selbst leitet, hätte man die Klausuren stellen können, sagt er: „Wir haben es lösen können.“ Problematisch sei offenbar ein neues Authentifizierungs-Verfahren beim Download gewesen. Außerdem sei die Datenmenge in einem Fach besonders groß gewesen.
Ersatztermin zum Zuckerfest
Betroffen sind die Fächer Biologie, Chemie, Ernährungslehre, Informatik, Physik und Technik. Die bereits vorbereiteten Prüfungen seien versiegelt worden und würden äußerst vertraulich behandelt, so Katthagen. Statt Mittwoch wird nun am Freitag (21.4.) geschrieben.
Dieser Tag ist im Kalender des Schulministeriums eigentlich als prüfungsfreier Tag markiert. Muslime feiern am Freitag das Fest des Fastenbrechens zum Ende des Ramadans („Zuckerfest“). Planmäßig hätten an diesem Feiertag keine Klausuren geschrieben werden sollen. Zu den Umständen, die diese kurzfristige Entscheidung für alle Jugendliche bedeutet, sagt Katthagen: „Das tut mir total leid.“
Sohn des Stadteltern-Sprechers betroffen
Thomas Minor, Sprecher der Dortmunder Stadteltern, sagt: „Das ist ganz schlecht. Sowas sollte nicht passieren, aber es passiert halt.“ Schließlich handele es sich offenbar um einen Computerfehler. Minor ist ganz besonders betroffen, weil sein eigener Sohn im Chemie-Leistungskurs ist und nun umplanen muss.

So eine Aufregung am Abend vor dem geplanten Start sei sicherlich nicht gut für die Schülerinnen und Schüler, so Minor. Doch sein Sohn sei relativ entspannt und sehe sich gut vorbereitet für die Prüfung. „Es handelt sich um ein Fach, das er wählen wollte und nicht wählen musste.“
Trotzdem haben sich die Abiturienten wochen- bis monatelang auf den geplanten Rhythmus vorbereitet. „Das ist einfach nicht schön“, sagt Minor.
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