
Die Sperrung der A45 hat die Wirtschaftsregion Südwestfalen ins Mark getroffen. Für Kunden, Lieferanten und vor allem für die täglich pendelnden Beschäftigten ist das Erreichen der Unternehmen in und um Lüdenscheid zu einer nervenden Belastung geworden.
Es gibt Firmen im Sauerland, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Tankzuschuss zahlen. Das kann die Mehrkosten abfedern, aber natürlich nicht den Stress und den Zeitverlust beim Stop-and-go auf verstopften Nebenstraßen auffangen. Es drohen vermehrt Kündigungen.
Nur für Bürojobs möglich
Um die zu vermeiden, ist es sicherlich ein guter Weg, Ausweicharbeitsplätze in Dortmund anzubieten. Das erspart vielen Beschäftigten aus dem Ruhrgebiet die weite Fahrt ins Sauerland und könnte sogar ein klimafreundliches Modell für die Zukunft sein. Es kommt aber nur für die Büroangestellten infrage. Südwestfalen ist jedoch die stärkste Industrieregion in NRW – und Industriearbeit lässt sich nicht ins Homeoffice oder ins Ausweichbüro verlegen.
Vom Fachkräftemangel ist Südwestfalen heute schon gebeutelt. Dass die Sperrung viele Firmen für Pendler unattraktiv macht und die Region ins Wanken bringt, wäre für Dortmund fatal. Als Handelszentrum ist das Sauerland für Dortmund ein wichtiges Einzugsgebiet und für die Forschung und Entwicklung an der TU ist die wirtschaftliche Kompetenz in Südwestfalen von großer Bedeutung.
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