Elke Wender-Grebe (l.) und ihre Nachbarin Gabriele Glembotzky vor dem neuen Baustellenschild am Lütgendortmunder Hellweg

Sind sauer über das Baustellenschild und dessen Standort: Elke Wender-Grebe (l.) und ihre Nachbarin Gabriele Glembotzky am Lütgendortmunder Hellweg. © Natascha Jaschinski

A40-Horrorausfahrt: Anwohner fühlen sich von neuem Schild „schikaniert“

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Die Anwohner der Horror-Ausfahrt an der A40 sind ohnehin schon gebeutelt: Vor ihren Häusern staut sich fast den ganzen Tag lang der Verkehr. Nun sorgt ein neues Baustellenschild für noch mehr Wut.

Lütgendortmund

, 01.10.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das hat sich niemand gewünscht, mit am wenigsten wohl Elke Wender-Grebe und ihre Nachbarin Gabriele Glembotzky: Die Ausfahrt der A40 in Lütgendortmund ist erneut zum Problemfall geworden. Die Horror-Ausfahrt ist wieder da. Nachdem neue Ampeln 2021 ganz im Westen von Dortmund endlich für Ruhe gesorgt hatten, herrscht seit Wochen wieder Verkehrschaos. Schuld ist der Umbau der Provinzialstraße.

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Gabriele Glembotzky und Elke Wender-Grebe schauen jeden Tag direkt hinein ins Chaos: Sie wohnen am Lütgendortmunder Hellweg, nur wenige Meter entfernt von der Autobahnabfahrt. Vor ihren Häusern steht ständig eine Blechlawine – es staut sich zurück von der Baustelle und den Baustellenampeln an der Provinzialstraße.

„Die Fenster zur Straße öffne ich gar nicht mehr“, sagt Gabriele Glembotzky. Sie halte das für „lebensgefährlich“, vermutet eine starke Feinstaubbelastung. „Ich weiß gar nicht, ob das noch zulässig ist“, fragt die Dortmunderin sich. Zum Glück habe sie noch Fenster nach hinten zum Garten hinaus.

Kaum noch möglich, sich in den Verkehr einzufädeln

Auch ihre Nachbarin Elke Wender-Grebe sagt: Die Verkehrssituation sei eine „Katastrophe“. Es sei kaum noch möglich, sich vom Parkplatz aus in den Verkehr einzufädeln.

Am Mittwoch (28.9.) aber sei dem Fass der Boden ausgeschlagen worden: Direkt zwischen den Häusern der beiden Frauen wurde ein Baustellenschild aufgestellt. „Es war hier vorher schon eine Zumutung, aber das kommt jetzt noch obendrauf.“ Wender-Grebe ist richtig sauer. Ihre Nachbarin auch: „Ich fühle mich schikaniert.“

Baustellenschild am Lütgendortmunder Hellweg

Dieses Schild am Lütgendortmunder Hellweg weist seit neuestem auf die Baustelle an der Provinzialstraße hin. Anwohner sind damit nicht einverstanden. © Natascha Jaschinski

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Schild versperrt den Bürgersteig

Denn: Das Schild ist recht groß, sein hölzernes Ständerwerk nimmt den Großteil des Bürgersteigs ein. Wenn der Parkplatz vor den Garagen zwischen den Häusern frei ist, gehe es gerade noch, sagt Elke Wender-Grebe. Stehen dort aber Autos, „kommt man mit Kinderwagen oder Rollator nicht durch“. Sie fragt sich, ob es nicht auch ein kleineres Schild getan hätte. Oder eine andere Stelle nicht geeigneter sei.

Und die beiden stört noch mehr an der XXL-Infotafel: Sie machen sich Sorgen um deren Standfestigkeit. Zurzeit ist das Schild mit zwei großen, offenen Sandsäcken gesichert, sogenannten Bigpacks. Wender-Grebe bezweifelt, dass das ausreicht: „Ich habe Sorge, dass das Schild umkippt, wenn es mal richtig stürmt.“ Außerdem könne der Sand bei heftigem Regen sehr matschig werden und aus den Säcken laufen.

Dicke Sandsäcke beschweren das Schild

Das Schild ist mit dicken Sandsäcken beschwert. Die Anwohner fragen sich, ob das ausreicht, wenn es heftig stürmt. © Natascha Jaschinski

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Das Schild und seine Befestigung wirkten auf die beiden Frauen wie ein Provisorium, sagen sie. Auch das Holz ist ganz splittrig, auf dem Boden liegen noch Späne. Beide haben Sorge, dass das Schild so bis zum Ende Baustelle dort stehen bleiben wird. Wann das sein wird ist, das können sie nun jedes Mal beim Verlassen ihrer Häuser lesen, es steht auf dem Schild: frühestens im Sommer 2025.

Die Stadt Dortmund bestätigt auf Anfrage, dass sie auch nicht ganz glücklich mit dem Schild ist. Bereits am Donnerstag (29.9.) seien Mitarbeiter der Stadt auf die ausführende Baufirma zugegangen, um an einer kurzfristigen Verbesserung zu arbeiten, schreibt Stadt-Sprecherin Alexandra Schürmann: „Dabei geht es sowohl um die Standortwahl als auch um die derzeitige Konstruktion mit den Bigpacks.“

Sand wiegt mehrere Tonnen

Der Sand in diesen Bigpacks, schreibt Alexandra Schürmann weiter, wiege insgesamt etwa 3,5 bis 4 Tonnen. Die ausführende Baufirma müsse insbesondere nach Unwettern prüfen, dass das Schild stand- und verkehrssicher sei.

Das Schild selbst solle zwar nicht bis 2025 stehen bleiben, eine Weile aber wohl schon noch. Und zwar, bis die Kreuzung ausgebaut ist. Das solle circa ein Jahr dauern, schreibt Stadt-Sprecherin Schürmann. „Nach Möglichkeit“ solle es anschließend an den folgenden Bauabschnitt umgesetzt werden.

Wenig Hoffnung kann Schürmann den Anwohnerinnen bei der Frage der Größe machen. Es handele sich um eine einheitliche Standardgröße der Stadt – „so gewählt, dass auch der vorbeifahrende Verkehr aus größerer Entfernung oder Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit die Informationen lesen können“.