Am 17. Juli 2024 wird Angela Merkel 70 Jahre alt. Im Laufe ihrer politischen Karriere als Bundeskanzlerin war die gebürtige Hamburgerin das ein oder andere Mal in Dortmund zu Besuch. Ein Rückblick.
Der Beginn der Ära
Der erste große Merkel-Moment in Dortmund war sogar kurz vor Beginn ihrer Kanzlerinnenschaft: Am 28.8.2005 begann beim CDU-Parteitag in der Westfalenhalle die heiße Phase des Wahlkampfs.

Damals hatte die Union Merkel frisch zur Kanzlerkandidatin gekürt. Bei ihrem Auftritt auf dem Parteitag war Merkel deutlich angriffslustiger, als man es heute von ihr gewohnt ist.
Schröder auf „Abschiedstour“
Die damalige rot-grüne Regierung erklärte sie als „gescheitert“. Den amtierenden Bundeskanzler Gerhard Schröder von der SPD verhöhnte sie, indem sie seinen Wahlkampf als „Abschiedstour durchs Land“ bezeichnete.
Am 18.9.2005 setzte sich Merkels CDU bei der Wahl mit 35,2 Prozent der Stimmen gegen die SPD durch – der Beginn der Ära Merkel.
„Ein Freund des schönen Fußballs“
In ihrer Amtszeit war Merkel öfter bei Fußballspielen. Meist bei der deutschen Nationalmannschaft oder bei ihrem Herzensverein Energie Cottbus. Auch im Signal Iduna Park war Merkel hin und wieder zu Besuch.
Beispielsweise bei einem 3:0 Sieg des BVB im September 2012 gegen Bayer Leverkusen. Als Mats Hummels das 1:0 erzielte, soll Merkel sogar kurz gejubelt haben.
Solidarität nach Anschlag
2017 äußerte sie sich zum Anschlag auf den Dortmunder Mannschaftsbus. „Eine widerliche Tat“ nannte die Kanzlerin das Sprengstoffattentat. Außerdem meldete sie sich telefonisch bei BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Bei dem Anschlag wurde der damalige BVB-Spieler Marc Bartra an der Hand verletzt.
Transporter rammt Merkel-Flieger
Am 13. Mai 2019 sollte Angela Merkel nach einem Termin in Wuppertal vom Dortmunder Flughafen aus mit dem Regierungsflieger nach Berlin fliegen. Der Nachrichtenagentur dpa zufolge war dies jedoch nicht möglich, weil ein Transporter der Flughafengesellschaft Dortmund den Flieger rammte. Eine Angestellte soll das Fahrzeug nicht ordnungsgemäß gesichert haben.
Politik beim Kirchentag
Am 22. Juni 2019 besuchte Merkel den 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag in der Dortmunder Westfalenhalle und hielt eine Rede. Zu Gast war außerdem die Friedensnobelpreisträgerin und ehemalige liberianische Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf.

Den Wandel verstanden
Merkels Aussage, das Internet sei „für uns alle Neuland“, sorgte für Spott. Interesse an digitalen Themen zeigte Merkel dennoch. Unter anderem beim Digitalgipfel in den Westfalenhallen im Oktober 2019.

Dort ließ sich die Kanzlerin erklären, wie digitale Technik beispielsweise im Straßenverkehr und in der Logistik helfen kann.
Dortmund lobte die Kanzlerin in ihrer Rede auf dem Gipfel ausdrücklich: Man wisse in dieser Stadt, „was Wandel bedeutet“. Das Ruhrgebiet habe sich gewandelt von einer Region mit „Hunderttausenden von Kohlekumpeln“ zu einer mit „Hunderttausenden von Studentinnen und Studenten“.
Ein virtueller Besuch
Ihren wohl jüngsten Auftritt in Dortmund hatte Merkel im Februar 2021. Vor Ort war die Kanzlerin pandemiebedingt zwar nicht – in einer Videobotschaft gratulierte sie aber zur Eröffnung des Wiloparks in Hörde.

Wilo hatte zuvor 300 Millionen Euro in die Erneuerung seines Hauptsitzes investiert. Es war eins der größten industriellen Bauprojekte Deutschlands. Klimaneutral und durchdigitalisiert ist der neue Wilopark.
Das lobte die Kanzlerin in ihrem Video in höchsten Tönen: Wilo liefere den praktischen Beweis, „dass der Weg zu einer klimaneutralen Volkswirtschaft möglich ist“.