Spezialkräfte von Polizei, Feuerwehr und Landeskriminalamt untersuchten auch am Freitag die Wohnung in Lütgendortmund, in der Waffen und Sprengstoff gefunden worden war.

© Lukas Wittland

68-jähriger Waffenbesitzer aus Lütgendortmund aus Polizeigewahrsam entlassen

rnSprengstoff-Funde

Tag drei der Durchsuchung in der Volksgartenstraße: Die Polizei untersucht weiter die Wohnung eines 68-jährigen Dortmunders, der heute aus dem Polizeigewahrsam entlassen wurde.

Lütgendortmund

, 11.09.2020, 18:57 Uhr / Lesedauer: 2 min

Den dritten Tag in Folge haben Spezialisten von Feuerwehr, Polizei und Landeskriminalamt am Freitag die Wohnung eines 68-Jährigen in Lütgendortmund durchsucht. Der Mann ist mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Mangels Haftgründen sei der Tatverdächtige aus dem Polizeigewahrsam entlassen worden, teilte die Polizei am Freitagnachmittag mit.

„Es gibt im Augenblick keine rechtlichen Voraussetzungen für weitere freiheitsentziehende Maßnahmen“, sagte Polizeisprecher Torsten Sziesze. „Im weiteren Verlauf des Verfahrens prüfen wir aber fortlaufend, ob sich an der Rechtslage etwas ändert, um dann eventuell auch andere Maßnahmen treffen zu können.“

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Polizeisprecher Sziesze zum Stand der Durchsuchung in Lütgendortmund

Sprengungen waren deutlich hörbar

Bei der Durchsuchung der Wohnung des 68-Jährigen in der Volksgartenstraße sind Waffen und Waffenteile gefunden worden. Für die Ermittler scheint sich

ein chaotisches Bild zu ergeben. Die Spezialisten können nur äußerst vorsichtig vorgehen. Am Freitagnachmittag wurde ein Container angeliefert, um gefundene Gegenstände zu lagern.

Am Freitagabend wurde ein Container angeliefert, um Gegenstände zu lagern, die bei der Durchsuchung gefunden werden.

Am Freitagabend wurde ein Container angeliefert, um Gegenstände zu lagern, die bei der Durchsuchung gefunden werden. © Lukas Wittland

An den beiden vorherigen Durchsuchungstagen hatte die Polizei in der Wohnung des 68-Jährigen in der Volksgartenstraße zudem eine Weltkriegs-Mine und mehrere Kilogramm Sprengstoff gefunden. Beides war am jeweiligen Abend kontrolliert gesprengt worden.

In Lütgendortmund waren die Sprengungen deutlich hörbar. „Ich habe gerade meinen Sohn ins Bett gebracht, als ich den lauten Knall gehört habe“, sagte Bianka Buder, die in der Nähe der Volksgartenstraße wohnt und am Freitag den Einsatz beobachtet hat.

„Obwohl ankündigt wurde, dass kontrolliert gesprengt wird, hatte ich Angst.“ Sie habe ja nicht wissen können, ob bei dem Transport oder in der Wohnung etwas hochgegangen sei, sagt sie. „Es ist ein komisches Gefühl, zu wissen, dass jemand so etwas in der Nähe in seinem Haus hatte“, sagte die Anwohnerin.

Auch am Freitagabend mussten Experten des LKA erneut Explosivstoffe kontrolliert auf einem Feld sprengen, die sie tagsüber im Haus des 68-Jährigen gefunden hatten.

Analyse-Ergebnisse der chemischen Substanzen sind noch offen

Am Mittwochmorgen war der 68-Jährige von einem Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei wegen des Verdachts auf den Verstoß gegen das Waffengesetz festgenommen worden. Die Polizei hatte einen Hinweis erhalten, dass der Dortmunder einer anderen Person eine Waffe übergeben haben soll.

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Von den chemischen Substanzen, die ebenfalls in der Wohnung gefunden worden sind, liege nach wie vor kein Ergebnis vor, teilte die Polizei auf Anfrage mit. Ob der 68-jährige Helfer hatte, sei noch Teil des Ermittlungsverfahrens. Ebenso, ob der Mann in die rechte Szene oder in die Reichsbürger-Szene einzuordnen sei. Derzeit habe die Polizei keine Hinweise drauf, sagte Torsten Sziesze.

Am Samstag wird die Durchsuchung fortgesetzt.

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