41 verwahrloste Hunde aus Wohnung in Nordstadt gerettet Dortmunds Tierheim jetzt überfüllt

41 verwahrloste Hunde aus Wohnung in Nordstadt gerettet
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Die Polizei wurde am frühen Montagnachmittag von Zeugen wegen einer Körperverletzung in die Nordstadt gerufen. Auf der Münsterstraße hatte eine Passantin um 13.41 Uhr versucht, einen Streit zwischen einer Frau und einem Mann zu schlichten.

Doch die beteiligte Frau habe aggressiv auf den Schlichtungsversuch reagiert, berichtet die Polizei in einer Pressemitteilung: Sie soll der 31-jährigen Passantin die Brille abgenommen, sie zerbrochen und ihr an den Haaren gezogen haben. Danach flüchtete sie.

Ein Routine-Polizeieinsatz wegen eines Streits in der Nordstadt hat am Montag (27.2.) zur größten Tierrettungsaktion in Dortmund seit Langem geführt: Polizei, Feuerwehr und städtisches Veterinäramt holten dabei 41 verwahrloste Hunde aus einem Haus in der Zimmerstraße.

Feuerwehr fuhr zum Tierheim

Ein Streifenteam traf die 51-jährige Frau an ihrer Anschrift in der benachbarten Zimmerstraße an. Bei den Ermittlungen machten sie eine Entdeckung: Die Wohnung war voller „nicht artgerecht gehaltener“ Hunde, wie es die Polizei formuliert. Die Wohnung habe außerdem übel gerochen. Die Polizei alarmierte das Veterinäramt.

Die Masse der betroffenen Hunde war so groß, dass noch am Dienstag unterschiedliche Angaben über sie kursierten: Die Polizei sprach zuerst von 25 Tieren - eine Zahl, die die Stadt später nach oben korrigierte. Die amtliche Tierärztin untersuchte schlussendlich 41 Hunde, darunter zwei trächtige Hündinnen. Bei allen stellte sie „eine erhebliche Vernachlässigung“ fest.

Stark verfilztes Fell

„Es handelt sich zum größten Teil um Kleinhund-Mischlinge verschiedener Rassen, u.a. auch zwei Würfe von ca. 5 Wochen alten Welpen“, so Stadtsprecher Maximilian Löchter. „Viele Hunde hatten stark verfilztes Fell mit Kot und Urin verschmutzt, deutlich zu lange Krallen, das gesamte Umfeld war mit Kot und Urin verschmutzt.“

Das Veterinäramt leitete ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ein. Es sei beabsichtigt, ein Hundehaltungsverbot gegen die 51-Jährige auszusprechen. Darüber hinaus ermittelt die Polizei wegen Körperverletzung wegen des Angriffs an der Münsterstraße.

Hunde kommen ins Tierheim

Alle Tiere wurden von der Feuerwehr vorerst ins städtische Tierheim nach Dorstfeld gebracht. Der Spezial-Gerätewagen, den die Feuerwehr für solche Tiertransporte einsetzt, musste dreimal hin- und herpendeln; der Einsatz dauerte bis 19 Uhr. „In dieser Größenordnung ist mir nicht bekannt, dass das schonmal passiert ist“, sagt Feuerwehr-Sprecher Oliver Körner.

Bis zum Abschluss des Verfahrens bleiben die Tiere nun im städtischen Tierheim. Dort herrscht jetzt Ausnahmezustand: „Wir waren vorher schon voll, jetzt sind wir total überfüllt“, hieß es am Dienstagmittag aus der Einrichtung.

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