Am Montag hat das Veterinäramt 41 Hunde aus einem Haus in der Nordstadt ins Tierheim bringen lassen. Sie waren laut der amtlichen Tierärztin erheblich vernachlässigt. Das Tierschutzzentrum stellt die große Zahl nun vor erhebliche Herausforderungen.
„Die Mehrheit der Hunde war in einem extrem schlechten Pflegezustand: verfilzt, vollgekotet, zu lange Krallen. Aber sie waren im Großen und Ganzen in keinem schlechten Ernährungszustand“, führt Dr. Judith Hövel aus.
Dreimal musste die Feuerwehr zwischen dem Haus in der Zimmerstraße und dem Tierschutzzentrum an der Hallerey hin und her fahren, bis alle Hunde transportiert waren. Es handelte sich größtenteils um kleinere Mischlinge. Auch acht Welpen waren dabei.
Nach einer ersten Meldung der Polizei sei zunächst von 13 Tieren die Rede gewesen. „Wir mussten dem Tierheim zwischendurch immer wieder Bescheid geben, dass leider noch mehr kommen“, so Tierärztin Judith Hövel.
Untergebracht in Quarantäne
Bevor die 41 Tiere dazu kamen, waren im Tierschutzzentrum an der Hallerey rund 50 Hunde untergebracht. Die Zahl der aufgenommenen Hunde hat sich also schlagartig praktisch verdoppelt. „Vorbereitet kann man auf sowas nicht sein“, sagt Tierheims-Leiter Dirk Rojahn.
„Wir haben die Tiere in mehreren Räumen dem Geschlecht nach getrennt untergebracht. Die Hündinnen, die Welpen haben, haben einen Raum für die Welpen und sich zur Verfügung und die zwei Hündinnen, bei denen wir davon ausgehen, dass sie trächtig sind, sind auch einzeln untergebracht“, so die Leiterin des Tierschutzzentrums Petra Stonies.
Es sei Glück gewesen, dass die Quarantäne des Tierheims leer gewesen sei. Dort sind die Tiere aus dem Nordstadt-Haus nun untergebracht. Das sei auch deshalb sinnvoll, weil sie nicht geimpft seien.
Tierheim hofft auf Hilfe
Wie lange die Tiere im Tierheim bleiben, ist noch nicht absehbar und hängt laut Dr. Judith Hövel vom weiteren Verlauf des Verfahrens ab. Weitervermittelt werden können sie jedenfalls nicht. „Die Hunde gehören uns noch gar nicht“, so Petra Stonies.
Was für die Halterin der 41 Tiere am Ende des Verfahrens steht ist ebenfalls noch unklar. Im Raum stehe ein Bußgeld aber auch ein teilweises oder vollständiges Tierhaltungsverbot seien möglich.
Das Dortmunder Tierheim hofft nun auf Unterstützung. Denn auch wenn die Hunde nicht an neue Halter weitervermittelt werden dürfen, können sie vorläufig auf weitere Tierheime in der Nähe verteilt werden. So könnten zumindest einige der Tiere abgegeben werden, um wieder freie Plätze im restlos belegten Dortmunder Heim zu schaffen.
Hunde lebten „wie im Knast“: Frau hielt 41 Tiere in Nordstadt-Wohnung - Nachbarn berichten
Hunde-Drama in Dortmund: Seit Langem gibt es endlich gute Nachrichten
Das Amt griff durch - Barbara N. hielt 41 Hunde in ihrer Wohnung : „Ich war Mami für die“