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3G in Bus und Bahn ist Quatsch - lasst diese Symbolpolitik!
Meinung
3G in Dortmunds öffentlichem Nahverkehr soll kommen. doch das ist reine Symbolpolitik, die keinem etwas bringt, findet unser Autor. Stattdessen wäre die Lösung so einfach.
Ein Kollege von mir fährt jeden Tag mit der Stadtbahn zur Arbeit. Während der gesamten Pandemie hat er nur ein einziges Mal einen Kontrolleur zu Gesicht bekommen. Im Jahr vor der Pandemie waren es nur zwei, höchstens drei Kontrollen.
Ich wohne seit über einem Jahrzehnt in Dortmund und wurde noch nie in Dortmunds Bussen und Bahnen kontrolliert, auch wenn ich nicht so häufig fahre wie mein Kollege.
Diese Beispiele machen deutlich, was für ein Quatsch der Beschluss ist, nur noch Geimpften, Genesenen und Getesteten die Benutzung des ÖPNV zu erlauben. Ein solches Verbot ist reine Symbolpolitik - denn es ist unmöglich zu kontrollieren.
Im Fernverkehr mit seinen langen Zeitspannen zwischen zwei Stopps könnte es noch funktionieren. Da schaffen es die Schaffner oft, bis zum nächsten Halt alle Passagiere zu kontrollieren. Aber versuchen Sie das mal in einer vollen U43 zwischen Westentor und Kampstraße!
Viel besser ist da der Vorschlag, den jüngst Dortmunds Nahverkehrs-Betreiber DSW21 gemacht hat: die Rückkehr zur FFP2-Maskenpflicht. Die ist eingeübt, weil es die schon einmal gab, und (viel wichtiger) ungleich schneller zu kontrollieren.
Da reicht es schon, wenn die Sicherheitsdienst-Mitarbeiterin einem ins Gesicht schaut. Und der Fahrplan bricht nicht zusammen, weil der Busfahrer an jeder Station warten muss, bis alle Passagiere ihm ihren Nachweis gezeigt haben.
1984 geboren, schreibe ich mich seit 2009 durch die verschiedenen Redaktionen von Lensing Media. Seit 2013 bin ich in der Lokalredaktion Dortmund, was meiner Vorliebe zu Schwarzgelb entgegenkommt. Daneben pflege ich meine Schwächen für Stadtgeschichte (einmal Historiker, immer Historiker), schöne Texte und Tresengespräche.
