320 Millionen für Dortmunds Stadtbahn – Modernisierung hat Folgen für Fahrgäste

© Schimmel/DSW21

320 Millionen für Dortmunds Stadtbahn – Modernisierung hat Folgen für Fahrgäste

rnGroße Investition

Das Stadtbahn-System in Dortmund soll mit Millionen-Aufwand modernisiert werden. Über einen längeren Zeitraum soll vieles erneuert werden. Das werden auch Fahrgäste zu spüren bekommen.

Dortmund

, 29.10.2021, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit mehr als 30 Jahren rollt die Stadtbahn unterirdisch durch Dortmund. Viele Rolltreppen, Gleise und andere technische Anlagen sind in die Jahre gekommen. Deshalb steht jetzt ein umfangreiches Sanierungsprogramm an: 320 Millionen Euro sollen in den nächsten zehn Jahren in die Erneuerung des Systems investiert werden.

Jetzt lesen

Geld, das Stadt und DSW21 als Verkehrsunternehmen natürlich nicht allein stemmen können: Möglich wird die Investition durch ein Förderprogramm des Landes, für das die Verkehrsunternehmen lange gekämpft haben.

Jetzt werden 40 Prozent der förderfähigen Investitionskosten für nötige Erneuerungen übernommen. Für Dortmund wären das 96 Millionen Euro.

Stadt-Auftrag für DSW21

Die Kunst besteht jetzt darin, das Geld gerecht aufzuteilen. Denn ein Teil der Stadtbahnstrecken und -anlagen gehört DSW selbst, ein anderer Teil gehört der Stadt und ist von DSW gepachtet. „Für die im Eigentum der Stadt stehenden Strecken und Anlagen ergibt sich ein Anteil von 116 Millionen Euro mit einem Förderanteil von 38,6 Millionen Euro“, rechnet die Verwaltung vor.

Das Auseinanderrechnen soll in der Praxis allerdings keine Rolle spielen. Denn die Stadt will ihre Tochter DSW21 beauftragen, sich gewissermaßen als „Generaldienstleister“ um die Gesamtabwicklung des Sanierungsprogramms zu kümmern - von der Planung und dem Fördermittel-Management bis zur Ausschreibung und Umsetzung der Maßnahmen. Der Rat entscheidet über dieses Vorgehen am 18. November.

Immerhin geht es um ein riesiges Puzzle aus vielen verschiedenen Teilen: Genau 723 Einzelmaßnahmen umfasst das von DSW geschnürte Paket. Die Bandbreite reicht von kompletten Stellwerkserneuerungen sowie Gleis-, Weichen- und Brückenarbeiten über den Austausch von Fahrtreppen und Aufzügen sowie Fahrausweisautomaten, Kameras, Beleuchtungs- und Brandmeldeanlagen bis hin zu neuen Lautsprecheranlagen in und an den Haltestellen, teilt DSW21 auf Nachfrage mit.

Auch Rolltreppen in U-Bahn-Stationen sollen mit Hilfe des Förderprogramms erneuert werden.

Auch Rolltreppen in U-Bahn-Stationen sollen mit Hilfe des Förderprogramms erneuert werden. © Susanne Riese (Archiv)

Das meiste Geld fließt mit 93 Millionen Euro in die Erneuerung der Leit- und Sicherungstechnik. Für rund 54 Millionen Euro werden Gleise erneuert, für 14 Millionen Weichen und Kreuzungen.

Weitere große Kostenblöcke sind die Bahn-Stromversorgung mit 29 Millionen Euro, Anzeigen und Server mit 19 Millionen, Brücken mit 14 Millionen sowie Fahrleitungen und Masten mit 5 Millionen Euro.

Modernisierung hat auch Folgen für Fahrgäste

Wenn das Programm in den nächsten Jahren umgesetzt wird, werden das auch die Fahrgäste zu spüren bekommen - bis hin zu Verkehrsunterbrechungen im Stadtbahn-Verkehr.

Bei sehr vielen Maßnahmen werde man als Fahrgast von der Umsetzung gar nichts mitbekommen, erklärt DSW-Sprecher Frank Fligge. Andere würden spürbar sein und auch Auswirkungen, bisweilen Einschränkungen im Liniennetz haben. Das gelte vor allem für Gleisbau- und Weichenarbeiten oder Brückenbaumaßnahmen.

Jetzt lesen

„In diesen Fällen werden wir sowohl unsere Fahrgäste als auch betroffene Anwohnerinnen und Anwohner frühzeitig informieren und Schienenersatzverkehr mit Bussen beziehungsweise Taxis einrichten“, kündigt Fligge an.

Am Ende sollen die Nutzerinnen und Nutzer der Stadtbahn die Maßnahmen aber vor allem positiv spüren, verspricht der DSW-Sprecher. „Denn jede einzelne Maßnahme für sich, insbesondere aber die Summe der Maßnahmen dient dazu, unser Angebot zu verbessern, das Stadtbahnnetz technisch auf den neuesten Stand zu bringen und somit die Zuverlässigkeit, die Pünktlichkeit und auch den Service – etwa die Fahrgastinformationen – deutlich zu verbessern“, erklärt Frank Fligge.

Lesen Sie jetzt