Dortmund soll sauberer werden. Viel sauberer. Man habe ein „spezielles Konzept für die Intensivreinigung in der City erarbeitet“, kündigt die EDG an. „Der Erfolg unserer Maßnahmen wird wahrnehmbar sein“, ist
EDG-Geschäftsführer Dr. Rainer Wallmann überzeugt. Nebenbei werde durch die Präsenz der EDG-Mitarbeiter in der City auch das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger erhöht.
Die letzte Schulnote brachte eine Verschlechterung. Von 2,8 auf 3,0 sank bei einer Umfrage des Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH) im Spätsommer 2020 die Note für die Sauberkeit in der Dortmunder City. Mehr Sauberkeit wünschten sich auch viele Teilnehmer einer Online-Umfrage, die das Amt für Stadterneuerung im Zusammenarbeit mit dem Citymanagement im Herbst 2021 gestartet hatte.
Die für die Stadtreinigung zuständige Entsorgung Dortmund GmbH (EDG) und die Stadt hatten schon im Sommer 2021 eine Kampagne zur Stadtsauberkeit unter dem Titel „KeepDOclean“ gestartet. „Cleankeeper“ sollten vor allem junge Menschen dazu „erziehen“, Müll nicht achtlos auf die Straße zu werfen. Bei der EDG sieht man darin eine „seit Jahren stetig zunehmende, negative gesellschaftlichen Entwicklung“, die zu mehr Dreck auf Straßen und Plätzen führt.
„Die meisten Menschen gehen sehr verantwortungsvoll mit Abfällen um“, stellt Wallmann fest. „Aber es gibt leider immer wieder Menschen, die einfach ihren Müll liegenlassen oder hinschmeißen.“ Deshalb geht die EDG jetzt selbst in die Offensive und kündigt eine „24/7-Intensivreinigung“ in der City an - also 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche.
Vier Reinigungsreviere
Das neue Konzept der EDG sieht vier Reinigungsreviere für die City innerhalb des Wallrings vor. „In jedem Revier wird ein Revierkümmerer eingesetzt“, heißt es zur Erläuterung. „Er ist Verantwortlicher für sein Reinigungsrevier und Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger, Gastronomen, Gewerbetreibende und andere Gruppen innerhalb seines Reviers.“

Dem Revierkümmerer sind drei Mitarbeiter zugeteilt, die über Fördermaßnahmen und im Rahmen von Arbeitsgelegenheiten, die über das Jobcenter vermittelt werden, beschäftigt werden. Dazu kommt ein Mitarbeiter aus dem EDG-Verbund, der sich um die Reinigung von Bänken, Papierkörben, Stromkästen, Ampelmasten und anderes kümmert. Die EDG spricht von einer „ästhetischen Reinigung“, die über das normale Maß hinausgeht.
Der Putzauftrag geht sogar noch darüber hinaus: Revierübergreifend will die EDG zwei weitere Mitarbeiter einsetzen, die mit einem Hochdruck-Nassreiniger etwa „Urinecken“ und besonders hartnäckige Dreckflecken beseitigen sollen.
Das volle Programm wird wochentags gefahren, aber auch an den Wochenenden will die EDG den Einsatz verstärken. Dazu sind an Samstagen insgesamt vier Mitarbeiter - je einer pro City-Revier - und sonntags zwei
Mitarbeiter - einer für je zwei Reviere - unterwegs.
Nachtschicht mit Kehrmaschinen
Das Tagesprogramm wird ergänzt durch die Nachtschicht, die den Reinigungseinsatz fast rund um die Uhr komplettiert:
In der Nachtschicht werden an allen sieben Tagen beziehungsweise in den Nächten in der Woche 18 Mitarbeiter in der City eingesetzt, die jeweils von 20.24 bis 5 Uhr unterwegs sind. Bei dem Einsatz von großen und kleinen Kehrmaschinen, Wasserwagen und dem manuellen Kehren von Straßen, Wegen und Plätzen liege der Fokus auf Hygiene und Verkehrssicherheit.
Für die Leerung der 290 Straßenpapierkörbe in der City sind in zwei Schichten vier Mitarbeiter zuständig, die mit Elektro-Klein-LKW unterwegs sind. Die Papierkörbe werden zwischen 6 und 21 Uhr geleert.
Möglich werde das Konzept zur Intensivreinigung der City durch Umstrukturierungen innerhalb des Betriebs, teilt die EDG mit. Außerdem sei die städtische Straßenreinigungssatzung auf sieben Reinigungsdurchläufe
in der Woche angepasst worden.
Finanziert wird der verstärkte Einsatz außer über die Straßenreinigungs-Gebühren über Fördermittel - und zusätzliche Haushaltsmittel der Stadt Dortmund.
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