Bei einer brutalen Auseinandersetzung im Treppenhaus eines Hauses in der Nordstadt wurde am 10. Juni 2021 ein 24-Jähriger getötet. Ein Tatortreiniger reinigte den Tatort später von den blutigen Spuren.

Bei einer brutalen Auseinandersetzung im Treppenhaus eines Hauses in der Nordstadt wurde am 10. Juni 2021 ein 24-Jähriger getötet. Ein Tatortreiniger reinigte den Tatort später von den blutigen Spuren. © Kevin Kindel

24-Jähriger in Dortmund erstochen: Tatverdächtiger festgenommen

rnTötungsdelikt

Tödlich endete ein dramatischer Streit in der Nordstadt für einen 24-Jährigen: Er starb an Stichverletzungen. Jetzt wurde ein Tatverdächtiger festgenommen.

Dortmund

, 08.06.2022, 09:41 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Tat liegt bereits ein Jahr zurück, jetzt vermeldet die Staatsanwaltschaft einen Ermittlungserfolg: Nach einem Tötungsdelikt an der Herderstraße in der Dortmunder Nordstadt wurde ein Tatverdächtiger festgenommen.

Im Juni 2021 war dort ein 24-Jähriger mit tödlichen Stichverletzungen gefunden worden. Am Mittwochmorgen (8.6.) hat die Polizei Dortmund einen Haftbefehl vollstreckt, teilt man in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit der Staatsanwaltschaft Dortmund mit. Die Beamten nahmen einen 28-jährigen Mann fest.

Richter hat bereits Haftbefehl erlassen

Bei der Festnahme habe der Tatverdächtige keinen Widerstand geleistet, so Oberstaatsanwalt Carsten Dombert im Gespräch mit unserer Redaktion. Ein Richter hatte zuvor bereits einen Haftbefehl gegen den in Dortmund wohnhaften Mann erlassen. Er lautet auf Totschlag.

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Das 24-jährige Opfer war am 10. Juni 2021 schwerverletzt und nicht mehr ansprechbar in einem Hausflur eines Mehrfamilienhauses gefunden worden. Reanimationsversuche der herbeigerufenen Polizisten blieben erfolglos. Der junge Mann erlag noch vor Ort seinen Stichverletzungen.

Tatmotiv weiterhin nicht bekannt

Anwohner hatten damals einen Zusammenhang zum Drogenmilieu vermutet. Zum Tatmotiv kann Oberstaatsanwalt Dombert aber auch fast genau ein Jahr später noch keine Angaben machen: „Der jetzt Festgenommene hat sich noch nicht zum Tatvorwurf eingelassen. Das Tatmotiv kennt man noch nicht.“

Dombert weiter: „Wir haben in alle Richtungen ermittelt und verschiedene Spuren ausgewertet. Wir haben jetzt einen DNA-Treffer, der auf den Beschuldigten hinweist.“ Diese Spur am Tatort lasse sich nicht sinnvoll erklären - außer in Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt.

Richter sieht „dringenden Tatverdacht“

Aufgrund dieser Beweislage habe auch der Richter beim Erlassen des Haftbefehls einen „dringenden Tatverdacht“ angenommen, so Dombert. Der Festgenommene wird noch am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt - dabei handelt es sich jedoch mehr um eine Formalie. Da der Haftbefehl im Vorfeld bereits erlassen wurde, wird er dem Tatverdächtigen nur noch verkündet.

Ob es beim Haftbefehl wegen Totschlags bleibt oder er noch auf Mord geändert wird, hängt von den weiteren Ermittlungen ab, so Dombert. Ein Unterschied in der Bewertung, ob es sich um Mord oder Totschlag handelt, sind die Beweggründe. Sollte es dazu bei den weiteren Ermittlungen noch neue Erkenntnisse geben, kann sich diese Einschätzung noch ändern.