20 Jahre in der Hand des SV Derne Wie das Hallenbad „Die Welle“ zu seinem Namen kam

Hallenbad „Die Welle“ ist seit 20 Jahren in der Hand des SV Derne
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Der Schwimmverein (SV) Derne hat am 1. Juli, einem Samstag, Grund zu feiern. Seit 20 Jahren betreibt er das Scharnhorster Hallenbad „Die Welle“. SV-Derne-Ehrenvorsitzender Klaus Henter (86) erinnert sich noch gut an den Tag der Einweihung: „Wir hatten damals eine Partnerschaft mit einem Verein aus Drachten in den Niederlanden, der dort ein Bad namens ,De Welle‘ betrieb.“ In Anlehnung daran habe der SV Derne das Bad in Scharnhorst „Die Welle“ genannt. Ein Vertreter des Partnervereins brachte in einer Flasche Wasser aus dem niederländischen Bad mit und füllte es zur Einweihung in das Scharnhorster Bad.

Einige Zeit vorher hatte es in der Stadt Diskussionen gegeben, die Bäder in Eving, Hörde und Scharnhorst aufzugeben. Stattdessen gab‘s zwischenzeitlich Pläne, ein neues Bad in Kirchderne zu bauen. Dazu kam‘s bekanntlich nicht und auch die drei genannten Bäder wurden nicht dichtgemacht, sondern in Vereinshände übergeben.

„Wir haben uns das damals zugetraut“, sagt Henter, „weil wir schließlich bereits seit 1990 das Freibad in Derne betrieben und damit gute Erfahrungen gemacht hatten.“ Mit seinem Optimismus sollte er recht behalten - auch weil es eine Unzahl von ehrenamtlichen Helfern gab, die mithalfen, das damals bereits in die Jahre gekommene Bad auf Vordermann zu bringen. „Die haben zum Beispiel Fliesen gelegt und dabei Nachtschichten gekloppt“, so Henter. Von Anfang an habe der Verein bei der Filterung nicht auf Chlor gesetzt, sondern auf Sole-Elektrolyse. Deswegen habe das Wasser einen minimal salzigen Geschmack - so wie in der Ostsee. Henter: „Früher haben die Hautärzte ihre Patienten gewarnt, dort hineinzugehen, später haben sie etwa Neurodermitis-Patienten sogar geraten, es zu tun.“

Ein staatlicher Zuschuss half 2009, weitere Modernisierungen vorzunehmen.

Ein 20 Jahre altes Foto: Ein Mitglied eines befreundeten Vereins im niederländischen Drachten schüttet Wasser eines dortigen Bades in das Hallenbad "Die Welle" zu dessen Einweihung
Ein 20 Jahre altes Foto: Ein Mitglied eines befreundeten Vereins im niederländischen Drachten schüttet Wasser eines dortigen Bades in das Hallenbad „Die Welle“ zu dessen Einweihung. © Archiv Bartels

Als weniger schön hat Christiane Bartel (38), die seit 2014 als Badleiterin fungiert, die Corona-Zeit in Erinnerung. In dieser Zeit sei viel zerbrochen, was sich heute noch immer nicht gänzlich regeneriert habe: Senioren-Grüppchen zum Beispiel, die sich regelmäßig zum Schwimmen und Plaudern im Bad getroffen haben. „Wenn so etwas einmal weg ist“, sagt sie, „kommt es auch nicht von heute auf morgen wieder.“

Nachholbedarf gibt‘s auch immer noch bei der Schwimmausbildung für Kinder. Heute seien es oft ältere Kinder, die sich anmelden. Eigentlich hätten die bereits vor zwei oder drei Jahren schwimmen lernen müssen. Ging wegen Corona aber nicht.

Am 1. Juli findet von 6 bis 18 Uhr ein 12-Stunden-Schwimmen statt. Geehrt werden die Schwimmer, die am längsten durchhalten. Draußen und im Bad gibt‘s eine Kinderbespaßung, eine Hüpfburg, Getränke, Kaffee, Kuchen und Gegrilltes.

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