
Ein Bestatter brachte auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft die Leiche zur Obduktion nach Dortmund. Die Ermittler führte außerdem eine Spur zu einer Scheune in Dortmund. © Jörg Heckenkamp
17-Jährige getötet und verbrannt: Leichenspürhund schlägt in Dortmunder Scheune an
Tötungsdelikt
Nach dem gewaltsamen Tod einer 17-Jährigen ist ihr 26 Jahre alter Ex-Freund aus Dortmund verhaftet worden. Die Staatsanwaltschaft nennt nun neue Details. Es entsteht ein Bild, was passiert sein kann.
In der Nacht von Freitag auf Samstag (25.6.) hat die Polizei eine Scheune im Dortmunder-Ortsteil Brechten durchsucht. Sie gehört Verwandten des 26-jährigen Ex-Freundes der 17-jährigen Carina S. aus Iserlohn. Ihre verbrannte Leiche war am Freitag in einem Naturschutzgebiet zwischen Hamm und Werne-Stockum gefunden worden.
Die 17-Jährige war seit dem 14. Juni vermisst worden. Ihr 26-jähriger Ex-Freund aus Dortmund ist dringend tatverdächtig, die Iserlohnerin getötet zu haben. Unklar ist, wann Carina S. getötet worden ist. Die Polizei ermittelt deshalb den Todeszeitpunkt, teilt Oberstaatsanwalt Carsten Dombert am Sonntag auf Anfrage der Ruhr Nachrichten mit.
Kriminaltechnik hat Bodenproben entnommen
In der Scheune in Brechten „hat ein Leichen-Spürhund angeschlagen“, sagt Dombert zu den ersten Ergebnissen. Die Kriminaltechniker haben dort Bodenproben entnommen. Sie wollen den Verdacht überprüfen, ob Carina S. in dieser Scheune ermordet beziehungsweise ob ihr Leichnam dort zeitweise abgelegt worden sein könnte.
Dass der Täter die 17-Jährige dort länger lebend festgehalten haben könnte, hält der Oberstaatsanwalt für unwahrscheinlich. Seines Wissen habe der Verdächtige mit Vater und Bruder unter einem Dach gelebt. Der Ort würde deshalb als „Gefängnis“ wegfallen. Wahrscheinlicher sei, „dass Carina S. am Dienstagabend nach ihrem Verschwinden oder kurze Zeit später getötet wurde“.
Leiche wurde mit Brandbeschleuniger übergossen
Danach könnte der Täter sie in der Scheune in Brechten abgelegt haben, um in Ruhe zu überlegen, wie er mit dem Leichnam verfahren soll. Klar ist: Die Leiche wurde mit einem Brandbeschleuniger übergossen, bevor sie angezündet worden ist.
Als Tatmotiv käme, wenn sich der Verdacht gegen den 26-Jährigen Dortmunder bestätigt, verschmähte Liebe in Betracht. Die Beziehung des Paares endete gut eine Woche vor dem verschwinden der Schülerin.
Gegen den 26-Jährigen ist noch am Samstag ein Haftbefehl erlassen worden. Seine Familie hat ihm eine Anwältin zur Seite gestellt, „die beim Haftprüfungstermin dabei war“, sagt Dombert. Da der 26-jährige Verdächtige bis jetzt schweigt, gehen die Ermittlungen weiter. Etwa die chemischen Analysen aus der Bodenprobe der Scheune in Brechten.
Als gebürtiger Dortmunder bin ich großer Fan der ehrlich-direkten Ruhrpott-Mentalität. Nach journalistischen Ausflügen nach München und Berlin seit 2021 Redakteur in der Dortmunder Stadtredaktion.

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