
Ein 26-jähriger Dortmunder wurde am Samstag festgenommen. Er soll die tagelang vermisste 17-jährige Carina S. aus Iserlohn getötet haben. © Jörg Heckenkamp
Getötete 17-jährige Carina S.: Polizei nimmt tatverdächtigen Dortmunder fest
Staatsanwaltschaft Dortmund
Tagelang galt die 17-jährige Carina S. aus Iserlohn als vermisst. Am Freitag (24.6.) wurde ihre Leiche gefunden. Nun wurde ein 26-jähriger Dortmunder mit Verbindung zu der Getöteten festgenommen.
Im Fall der zunächst vermissten und am Freitag (24. Juni) tot aufgefundenen Carina S. aus Iserlohn wurde noch am selben Tag ein tatverdächtiger Dortmunder festgenommen. Das geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Dortmund und der Polizei Hagen hervor.
Der 26-jähriger Dortmunder stehe im dringenden Tatverdacht, seine ehemalige Lebensgefährtin Carina S. getötet zu haben. Die 17-Jährige galt seit dem 14. Juni als vermisst. Sie war vom Gassigehen mit einem Schäferhund nicht zurückgekehrt.
Leichnam in Naturschutzgebiet entdeckt
Am Freitag (24.6.) wurde schließlich die verbrannte Leiche von Carina S. gefunden. Ein Radfahrer hatte den Leichnam am frühen Morgen gegen 5.30 Uhr im Naturschutzgebiet am Tibaum zwischen Stockum und Hamm entdeckt.
Zum verdächtigen Dortmunder haben eine „Vielzahl von Indizien“ geführt, auf die der zuständige Oberstaatsanwalt Carsten Dombert aus ermittlungstaktischen Gründen jedoch nicht weiter eingehen wollte. Der 26-Jährige sei nach dem Verschwinden der 17-Jährigen bereits als Zeuge vernommen worden.
Auch sexueller Missbrauch Minderjähriger wird geprüft
Der tatverdächtige Dortmunder war laut dem Oberstaatsanwalt ein Jahr und neun Monate mit Carina S. in einer Beziehung. Etwa eine Woche vor dem Verschwinden der 17-Jährigen sei es zur Trennung gekommen.
Wegen des erheblichen Altersunterschieds des Tatverdächtigen und der Getöteten, werde nun auch in die Ermittlungen einbezogen, ob es während der Beziehung durch den Tatverdächtigen zu einem sexuellen Missbrauch gekommen ist. Dies herauszufinden dürfte sich aber durch den Tod der 17-Jährigen als schwierig erweisen.
Auf das eventuelle Strafmaß hätte ein sexueller Missbrauch jedoch womöglich eine geringe Auswirkung. Der Tatvorwurf gegen den 26-Jährigen lautet auf Totschlag, da laut der Staatsanwaltschaft keine Mordmerkmale zu erkennen seien. Die Mindeststrafe für Totschlag liegt bei fünf Jahren Haft, in besonders schweren Fällen ist auf lebenslange Freiheitsstrafe zu befinden.
Gegen den 26-jährigern Dortmunder wurde am Samstag auf Antrag der Dortmunder Staatsanwaltschaft durch einen Richter Untersuchungshaft erlassen.
Geboren in Dortmund. Als Journalist gearbeitet in Köln, Hamburg und Brüssel - und jetzt wieder in Dortmund. Immer mit dem Ziel, Zusammenhänge verständlich zu machen, aus der Überzeugung heraus, dass die Welt nicht einfacher wird, wenn man sie einfacher darstellt.
