Modernisierung Althoffblock Der Protest gegen Sparbau geht weiter

Warum der Protest von Althoffblock-Bewohnern gegen Sparbau weitergeht
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Menschen, die mit Transparenten vor einem Verwaltungsgebäude des Spar- und Bauvereins Dortmund stehen: Dieses Bild gab es in den vergangenen Jahren in gewisser Regelmäßigkeit. Und am Mittwoch (12.2.) zum ersten Mal im Jahr 2025.

Das Ziel der Demonstrierenden: Die begrünten Innenhöfe im Althoffblock zu „retten“. Denn deren Charakter und ökologische Bedeutung sehen viele durch Modernisierungspläne in Gefahr.

Gut 20 Bewohnerinnen und Bewohner des Althoffblocks waren zur Sparbau-Zentrale an die Kampstraße gekommen. Ihr Anliegen war ein symbolisches. Eine Unterschriftenliste mit 1154 Einträgen, darunter 826 von Sparbau-Mitgliedern und Anwohnern aus der westlichen Innenstadt, ging an den Vorstand.

„Hände weg von Innenhöfen“

Der Protest gegen die Innenhof-Umbauten entstand 2022/23, weil sich mehrere Bewohner dagegen aussprachen, dass Grünflächen zubetoniert und der Boden versiegelt werden.

Wie viel Beton in den Innenhöfen zwischen Studtstraße, Sonnenstraße, Althoffstraße und Rossegerstraße verbaut wurde, führten die Bewohner am Mittwoch noch einmal anschaulich auf.

Der Althoffblock aus der Luft betrachtet. Die Innenhöfe mit viel Grün sind charakteristisch für das Wohnquartier.
Der Althoffblock aus der Luft betrachtet. Die Innenhöfe mit viel Grün sind charakteristisch für das Wohnquartier. © Archiv

Knapp 566 Tonnen waren es nach ihren Berechnungen. Das entspräche etwa 100 ausgewachsenen Elefanten. Ein Redner bei der Demo schlug vor, sich diese Elefanten im Innenhof vorzustellen, um sich das Problem zu vergegenwärtigen.

Arbeiten ruhen derzeit

Begleitet war das im Hintergrund von gegenseitigen Vorwürfen. Einzelne Protestierende fühlten sich unter Druck gesetzt und nicht auf Augenhöhe behandelt.

Der Spar- und Bauverein betonte in der Vergangenheit stets, im rechtlich zulässigen Rahmen und im Sinne der meisten Mitglieder gehandelt zu haben.

Und beklagte seinerseits teils unangemessenes Vorgehen einer kleinen Gruppe von Gegnern der Modernisierung. Es sind in der Vergangenheit auch Althoffblock-Bewohnerinnen und -Bewohner zu Wort gekommen, die sich positiv über die Modernisierung geäußert haben.

Der Einsatz der Genossenschaftsmitglieder hat auf der politischen Ebene Bewegung in das Thema gebracht. Im Juli 2024 entschied der Stadtrat, dass das in den 1920er Jahren entstandene Bauensemble des Althoffblocks unter Denkmalschutz gestellt werden soll. Solange die Prüfung läuft, ruhen die Arbeiten an den Innenhöfen.

Sparbau-Spitze erscheint nicht

Die Sparbau-Spitze hatte sich dem Dialog vor der Bürotür nicht gestellt. „Dabei geht es uns gar nicht darum, jemanden persönlich in die Ecke zu drängen, sondern nur darum, eine lebenswerte Gegend in der Dortmunder Innenstadt zu erhalten“, sagt Beatrice Apker aus der Initiative für die Innenhöfe.

Auf der Vorstandsebene des Spar- und Bauverein hatte es in den vergangenen Monaten Unruhe gegeben. Unter anderem waren Vorwürfe von Compliance-Verstößen laut geworden, es gibt mehrere Personalwechsel in Führungspositionen.

„Das wird häufig mit unseren Zielen vermischt. Dabei geht es uns vor allem darum, dass wir wieder als Genossenschaft in eine andere Kommunikation kommen“, sagt Beatrice Apker.