1. Mai in Dortmund Diese Demonstrationen sind in Dortmund geplant

1. Mai in Dortmund: Diese Demonstrationen stehen Dortmund bevor
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Bis zum 1. Mai, dem sogenannten Hauptkampftag der Arbeiterbewegung, sind es nur noch wenige Tage und langsam mehren sich die Versammlungsanmeldungen bei der Polizei Dortmund. Am Freitagnachmittag (28.4.) lagen der Behörde elf Anmeldungen im Stadtgebiet vor.

Die größte Demonstration hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Dortmund mit dem Motto „ungebrochen solidarisch“ angekündigt. 3000 Teilnehmende sind laut Polizei ab 10.30 Uhr angemeldet.

Bis zu 2000 Teilnehmende erwartet

Die Veranstalter selbst teilten auf einer Pressekonferenz mit, dass sie beim Demozug, der vom Platz der Alten Synagoge über die Hohe Straße, Saarlandstraße und Ruhrallee zum Westfalenpark zieht, von 1500 bis 2000 Teilnehmenden ausgehen. Dieser soll um 11 Uhr starten und gegen 12.15 Uhr den Westfalenpark erreichen.

Beim anschließenden traditionellen Kultur- und Familienfest auf der Festwiese rechnen die Organisatoren mit 3000 bis 5000 Teilnehmenden.

Die anarchistische 1. Mai-Demonstration, an der im vergangenen Jahr etwa 1000 Menschen teilnahmen, fällt in diesem Jahr aus. Auf Twitter hat das anarchistische Bündnis „Die Plattform“ deshalb angekündigt, einen „kämpferischen Block auf der DGB-Gewerkschaftsdemo“ bilden zu wollen.

Rechtsextremisten halten sich bedeckt

Über die Pläne der rechtsextremen Szene für den 1. Mai in Dortmund war lange relativ wenig bekannt. Auch in der Telegram-Gruppe von „Heimat Dortmund“, wie der parteipolitische Arm der rechtsextremen Szene in Dortmund nach einem Zusammenschluss von NPD und der Partei „Die Rechte“ heißt, hielt man sich bedeckt. Dort war nur zu lesen, dass man eine „Kundgebungstour im Ruhrgebiet“ mit drei Kundgebungen in drei Städten plane.



Treffpunkt sei um 10.30 Uhr in Dorstfeld. Weitere Orte und den Ablauf wolle man erst am Samstag (29. April) bekanntgeben, ist in der Telegram-Gruppe zu lesen. Der Dortmunder Polizei liegen nun aber seit Donnerstag zwei Anmeldungen für Standkundgebungen vor: zunächst von 14.30 bis 15.30 Uhr in der Lüner Innenstadt und dann von 16.30 Uhr bis 17.30 Uhr im Bereich des Dorstfelder Wilhelmplatzes.

Polizeisprecher Peter Bandermann verdeutlichte am Freitagnachmittag aber, dass dort keine Demonstration von Rechtsextremen stattfinden werde, da bereits eine Versammlungsanmeldung für den Wilhelmplatz durch das Bündnis „BlockaDO“ vorliege. Bezüglich einer anderen Örtlichkeit liefen aktuell sogenannte Kooperationsgespräche.

Damit ist ein Plan von „BlockaDO“ aufgegangen. Iris Bernert-Leushacke, Pressesprecherin des Bündnisses, sagte am Freitag, die Versammlung am Wilhelmplatz von 10 bis 20 Uhr habe man auch angemeldet, um eine Kundgebung der Rechtsextremen in der Nähe des jüdischen Mahnmals zu verhindern. „Rechte Gewalt ist nicht tolerierbar. Gegen menschenverachtende Ideologien und Antisemitismus gehen wir auch am 1. Mai auf die Straße“, sagte Bernert-Leushacke.

Vor den Stopps in Lünen und Dortmund wollen Rechtsextreme von „Heimat Dortmund“ von 12.15 bis 13.30 Uhr in Recklinghausen Süd demonstrieren. Eine Anmeldung bestätigt die Polizei Recklinghausen. Laut der beiden Polizeibehörden sind jeweils 70 Personen angemeldet. Damit wird der 1. Mai für die rechtsextreme Szene in Dortmund deutlich kleiner ausfallen als noch im vergangenen Jahr.

Im vergangenen Jahr waren rund 220 Rechtsextreme mit Unterstützung von Teilnehmenden aus Ungarn, Bulgarien und Tschechien durch Dortmund gezogen und auf erheblichen Gegenprotest gestoßen.

Gegenprotest ist vorbereitet

Antifaschistische und linke Gruppen bereiten sich auch in diesem Jahr auf die Kundgebungen der Rechtsextremen vor. Wie die Polizei mitteilt, sind unter anderem Versammlungen gegen rechte Gewalt an der Katharinenstraße (50 Teilnehmende, 8 bis 22 Uhr), am Nordmarkt/Mallinckrodtstraße (100 Teilnehmende, 11 bis 22 Uhr) und auf dem Sonnenplatz (20 Teilnehmende, 12 bis 22 Uhr) angemeldet.

Allerdings ist nicht zu erwarten, dass diese Versammlungen über den gesamten Zeitraum bestehen bleiben. Solche Anmeldungen sind eher taktischer Natur, um auf eventuelle Aktivitäten der Rechtsextremisten vorbereitet zu sein und Plätze zu blockieren. Auch zu diesen Demonstrationen laufen noch Abstimmungsgespräche.

Die Gruppe „Autonome Antifa 170“ kündigte in Richtung der Rechtsextremisten an: „Es ist egal, wo ihr auftaucht, wir werden dort sein!“ Man werde „die Ruhrgebietstour der Nazis zum Trauerspiel“ machen.

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