Stadt hat katastrophale Zustände an Grundschule zu verantworten „Zeit, dass sich was dreht“

Macht endlich Schluss mit der „Bruchbude“
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Britta Linnhoff

Lehrer, Eltern und Schüler der Kruckeler Grundschüler sind Kummer gewohnt. So ein altes Gebäude wie die Kruckeler Grundschule birgt immer die ein oder andere Überraschung. Aber genau deshalb hätte man damit rechnen müssen – und man hätte darauf vorbereitet sein müssen, um schnell handlungsfähig zu sein.

Ist man offenbar nicht bei der Stadt. Wie kann es sonst sein, dass es in einem Land wie Deutschland eine Grundschule gibt, in die es mit schöner Regelmäßigkeit reinregnet, in der zwischenzeitlich eingezogene Marder zwar weg aber dafür die Mäuse da sind, die Klotüren klemmen, dass es überall stinkt, Kinder Decken und Eltern Heizlüfter in die Schule schleppen, weil es viel zu kalt ist und Räume nicht nutzbar sind? Und ganze Stundenpläne samt Raumbedarf darauf abgestimmt sein müssen, dass ein Lehrer, der im Rollstuhl sitzt, nicht in den Schulcontainer kommt, weil eine Rampe fehlt – und das nicht erst seit gestern.

Und wie kann es sein, dass Kinder und Eltern sich genötigt sehen, an die Öffentlichkeit zu gehen, damit es zumindest in kleinen Schritten vorangeht. Ein Vertreter der Stadt sagte den Eltern, im Fall der Rampe befinde man sich „in Abstimmung“. Das ist das genau die Antwort, die man NICHT hören will als Eltern. Eine wirkliche Antwort hätte konkret bedeutet: Ja, die Rampe kommt. Und dann müsste folgen, wann sie kommt. Ganz abgesehen von der grundsätzlichen Frage: Wie kann man überhaupt zusehen, wie eine Schule zu so einer „Bruchbude“ über Jahre verkommt? Es wird frei nach Herbert Grönemyer „Zeit, dass sich was dreht.“