Wolfsrisse aufgeklärt Sohn von Gloria tötete Erwin Biedermanns Schafe

Wolfsrisse aufgeklärt: Sohn von Gloria tötete Erwin Biedermanns Schafe
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Nur viereinhalb Wochen, nachdem Erwin Biedermann (70) die erste Wolfsattacke in seinem langen Schäfer-Leben in Dorsten-Rhade verkraften musste, wurde seine Herde am 19. März in Lembeck erneut angegriffen. Drei Schafe und sechs Lämmer wurden damals getötet. Neun Lämmer so schwer verletzt, dass sie getötet werden mussten.

Nun steht fest, wer der Verursacher war: GW3042m ist ein Sohn von Wölfin Gloria aus dem Schermbecker Rudel, der laut LANUV aus dem Wurf von 2022 stammt.

Erste Attacke in Dinslaken

Erstmals nachgewiesen wurde dieser Wolf bei einer Wolfsattacke in Dinslaken am 28. Februar. Damals wurden 14 Schafe und eine Ziege getötet. Ein Schaf und eine Ziege wurden so schwer verletzt, dass sie später euthanisiert wurden. Zwei Schafe waren zunächst verschwunden und wurden später tot gefunden - ein Schaf ist weiterhin verschollen.

Zwölf Fehlgeburten beziehungsweise lebensschwach geborene Lämmer gehen vermutlich ebenfalls auf das Konto dieses Angriffs, bei dem Gloria (GW954f) und ihr Sohn GW3042m anhand von genetischen Untersuchungen nachgewiesen werden konnten.

Riss-Serie in Niedersachsen

Ein weiterer Sohn Glorias, GW2596m, der in Niedersachsen zur Jahreswende innerhalb von drei Wochen 71 Nutztiere gerissen hat, sorgt bei Schäfern im Oldenburgischen Münsterland im Landkreis Cloppenburg weiter für Unruhe. Nach den Rissen am 5. Januar (16 tote Schafe) und 11. Januar (25 tote Schafe) wurde GW2596m nachträglich bei einem Riss in Menslage (16. Januar) nachgewiesen. Sieben tote Schafe und zwei verletzte Tiere wurden gefunden.

Ebenfalls in Menslage ging die Riss-Serie am 20. Januar weiter: Sechs tote Schafe und elf verletzte wurden dort gefunden. Am 26. Januar in Lönningen waren es ein totes Schaf und drei verletzte Tiere. Am selben Tag war GW2596m für sechs verletzte Schafe auf einer Wiese in Menslage verantwortlich.

Weitere Risse

Weiter ging es am 3. Februar in Menslage (zwei tote Schafe, drei verletzt) und am 9. Februar (fünf tote Schafe). In Berge war GW2596m am 14. Februar und tötete ein Schaf. Einen Tag später (15. Februar) im benachbarten Herzlake riss er zwei Schafe. Am 9. März in Löningen gingen zehn tote und zwei verletzte Schafe auf sein Konto.

Dies alles sind nur Fälle, in denen Glorias Sohn einwandfrei nachgewiesen wurde - was bekanntlich nicht immer möglich ist und auch mehrere Wochen in Anspruch nimmt. Fast in allen Fällen waren die Tiere durch den Mindestschutz gesichert, der vom niedersächsischem Umweltministerium und der Richtlinie Wolf vorgesehen ist.

Vor Jagdverhalten gewarnt

„Es ist alles eingetreten, was wir befürchtet haben“, sagte Stefan Steinkühler vom Gahlener Bürgerforum bereits im Januar nach der ersten Riss-Serie in Niedersachsen: Man habe immer wieder davor gewarnt, dass Gloria ihr Jagdverhalten an ihre Nachkommen weitergeben könnte.

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