Eingeschneit und menschenleer: Der Wohnmobilstellplatz in Dorsten hat im Corona-Jahr 2020 ein deutliches Minus bei den Übernachtungszahlen hinnehmen müssen.

© Guido Bludau

Wohnmobil-Urlaub in Dorsten hat 2020 wenig Spaß gemacht

rnWohnmobilstellplatz

Seit über drei Monaten ist der Wohnmobil-Stellplatz in Dorsten gesperrt. Die Jahresbilanz 2020 fällt ernüchternd aus. Viele Urlauber haben von der Stadt nicht viel gesehen.

Dorsten

, 13.02.2021, 13:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es hätte so schön sein können im letzten Jahr. Da verzeichnete der Reisemobilhafen „An der Lippe“ im Januar und Februar 2020 ein Übernachtungs-Plus von 50 Prozent, und dann musste Nicole Krause den Urlaubern Mitte März erklären, dass sie jetzt bitteschön nach Hause fahren.

„Das war emotional nicht einfach“, sagt die Sachbearbeiterin des Wohnmobilstellplatzes, „aber wir waren wegen des ersten Lockdowns dazu gezwungen.“ Inzwischen hat sie ausgerechnet, dass es im Vergleich zu 2019 durch die Corona-bedingten Schließungen ein Minus von 1.600 Übernachtungen gegeben hat.

Urlaub unter Corona-Bedingungen

Als der Platz neben der Eissporthalle Mitte Mai wieder öffnete, war vieles anders für die Urlauber. Sie mussten einen Mund-Nase-Schutz tragen, sich an den aufgestellten Spendern regelmäßig die Hände desinfizieren.

„Eine besondere Herausforderung war die Parksituation“, berichtet Nicole Krause. „Um zu verhindern, dass die Gäste beim Betreten oder Verlassen ihrer Wohnmobile Kontakt zueinander haben, mussten die Wohnmobile so angeordnet werden, dass die Seitenausgänge nicht gegenüber liegen.“

Keine Lust auf Ausflüge und Shoppen

Das Urlaubsvergnügen hat unter Coronabedingungen deutlich gelitten, haben die Mitarbeiter der städtischen Bädergesellschaft festgestellt. Sie ist seit 2017 für die Bewirtschaftung des Platzes in der Nähe des Freizeitbades Atlantis verantwortlich. „Die Lust auf einen Ausflug mit dem Fahrrad oder auf eine Shoppingtour ist bei den Wohnmobilisten verloren gegangen“, glaubt Nicole Krause. „Lieber haben sie es sich vor den Wohnmobilien gemütlich gemacht und dem Klang des benachbarten Feuchtbiotops gelauscht.“

Die Angst, sich mit dem Coronavirus anzustecken, wird beim Blick auf das Alter der Gäste verständlich. „Die Meisten sind über 60 Jahre alt und gehören somit zur Risikogruppe“, erklärt Nicole Krause. Darüber hinaus durften beliebte Veranstaltungen, wie zum Beispiel Saisoneröffnung oder Sommerfest, im vergangenen Jahr nicht durchgeführt werden.

All das und der zweite Lockdown seit dem 2. November erklären aus Sicht der Bädergesellschaft die deutlich gesunkenen Übernachtungszahlen. Seit über drei Monaten ist der Platz inzwischen wieder gesperrt. Wie lange noch, das weiß derzeit niemand.