
© Guido Bludau
Wie aus dem Autohaus Borgmann binnen weniger Stunden ein Festsaal wurde
CDU-Neujahrsempfang
600 Menschen haben am Sonntag den CDU-Bürgermeisterkandidaten Tobias Stockhoff gefeiert. Einen Tag vor dem Neujahrsempfang standen am Veranstaltungsort noch zwei Dutzend Neuwagen.
Zum dritten Mal war das Autohaus Borgmann in Wulfen am Sonntag (26. Januar) Gastgeber für den CDU-Neujahrsempfang, zum zweiten Mal nach 2014 fand das „gesellschaftliche Ereignis“ (CDU-Fraktionsvorsitzender Bernd Schwane) am neuen Standort an der Hervester Straße statt. Für Dorstens Christdemokraten war das offenbar ein gutes Omen.
Viele Parallelen zu 2014
Wie vor sechs Jahren wurde Tobias Stockhoff als Bürgermeister-Kandidat der Union aufgestellt. Erneut war der (inzwischen ehemalige) Bundestagspräsident Norbert Lammert Festredner der Veranstaltung. Und wie damals sorgte die Young People Big Band für musikalische Unterhaltung. Einen Unterschied machte Seniorchef Clemens Borgmann dann aber doch aus, als er sich am Sonntagvormittag in seinem Autohaus umschaute. „So viele Menschen waren noch nie hier.“
An langen Tischreihen saßen etwa 600 Gäste, für einige Besucher war an Stehtischen im Eingangsbereich noch Platz. Normalerweise stehen in dem lichtdurchfluteten Verkaufsraum etwa 30 Neuwagen.
Die Vorbereitungszeit für das Borgmann-Team und die Dorstener CDU war kurz, denn bis Samstagmittag herrschte in dem Showroom noch Geschäftsbetrieb. „Aber dann ging alles ganz schnell“, erklärte Borgmann, seit mehr als 40 Jahren CDU-Mitglied.
Binnen drei Stunden alles vorbereitet
Die Autos wurden „an einem sicheren Ort“ geparkt, so Borgmann geheimnisvoll, außerdem wurden etwa 100 Fahrzeuge umgestellt, um Parkraum für die Gäste zu schaffen. Die Firma Sprenger lieferte am Nachmittag das Mobiliar. Binnen drei Stunden standen Tische und Stühle, Parteibanner, das Rednerpodium und die Bühne für die Musiker. „Kein Problem, wenn genügend Leute anpacken“, sagte Borgmann.
Der Seniorchef sprach am Sonntag auch die Begrüßungsworte, weil sein Sohn Jörg noch im Skiurlaub war, und „erklärte“ in wenigen Sätzen den Familienbetrieb: zehn Autohäuser in der Region, mehr als 400 Mitarbeiter, jeweils über 4000 Neuwagen und Gebrauchtwagen im vergangenen Jahr verkauft. Das machte wahrscheinlich genausoviel Eindruck bei den Gästen wie das festliche Ambiente.
Bürgermeister Tobias Stockhoff bedankte sich zu Beginn seiner Bewerbungsrede ausdrücklich bei der Familie Borgmann. „Das ist nicht selbstverständlich, wenn man die viele Arbeit sieht, mit der sie und ihre Beschäftigten den Tag möglich gemacht haben.“

Am Tag nach dem Neujahrsempfang sah es im Autohaus Borgmann aus wie immer. © Guido Bludau
Und die Arbeit war nach dem Ende der über dreistündigen Veranstaltung ja nicht getan. Doch am Montag zur Mittagszeit sah es beim Autohaus Borgmann wieder aus, als wäre nichts gewesen. Es war aufgeräumt, geputzt, und die Neuwagen glänzten. Sie waren einzeln durch die Waschstraße gefahren worden.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
