
Das Führerhaus des Kohlefrachters wurde bei dem Zusammenstoß mit der Brücke abgerissen. © Guido Bludau
Wesel-Datteln-Kanal: Kohlefrachter kracht gegen Brücke der B 224 in Dorsten - Straße gesperrt
Unglück am Kanal
Ein Kohlefrachter rammte in der Nacht zu Donnerstag eine Brücke der B 224 in Dorsten. Die Ursache ist ungeklärt, die Brücke wurde für den Verkehr gesperrt.
Gegen 23.50 Uhr geschah das Unglück im Bereich der Dorstener Innenstadt. Ein sogenannter Schubverband, der Kohle geladen hatte, befuhr den Kanal von Schermbeck kommend in Richtung Marl. In Höhe der B 224 (Borkener Straße) rammte der rund 170 Meter lange Frachter die Brücke.
Denn das Führerhaus des mit Kohle beladenen Schiffs war nicht weit genug eingefahren und bei der Durchfahrt gegen die Brücke geprallt. Hierbei wurde das gesamte Führerhaus des Schiffes zerstört und nach hinten weggerissen. Der Frachter konnte einige hundert Meter weiter dann am Ufer von der Besatzung festgemacht werden. Eine Weiterfahrt ist erst einmal nicht möglich.
Der Schiffsführer, ein 42-jähriger Mann aus Polen, wurde bei dem Unfall verletzt und kam ins Krankenhaus. Er musste von der alarmierten Feuerwehr mithilfe einer Drehleiter von dem Schiff gerettet werden. Die Straßenbrücke, eine der wichtigsten Verbindungsstraßen in Dorsten, wurde noch in der Nacht von der Polizei in beiden Richtungen für den Verkehr gesperrt. Auch der Schiffsverkehr wurde gestoppt.
Außerdem wurde noch in der Nacht ein Verantwortlicher für die Brücke verständigt, der die Brücke nun erst einmal begutachten soll. Grund der Sperrung des Kanals für die Schifffahrt ist nach Polizeiangaben die ungeklärte Statik der Brücke. Diese müsse untersucht werden. Unter dem Bauwerk verliefen Versorgungsleitungen, sagte ein Polizeisprecher in Duisburg. Diese Leitungen seien aber nicht beschädigt.
Schiff ragt höher aus dem Wasser
Auffällig ist, dass das beladene Schiff hoch aus dem Wasser herausragt. Vermutlich wegen des Niedrigwassers auf dem Rhein befördert das Schiff weniger Ladung als sonst und ragt somit auch höher aus dem Wasser heraus. Dies könnte eine mögliche Ursache sein, warum der Frachter gegen die Brücke gefahren ist. Das Niedrigwasser auf dem Rhein hat auf den Wasserstand des Kanals aber keinen Einfluss.
Wasserschutzpolizei ermittelt
Die Ermittlungen der Duisburger Wasserschutzpolizei stehen aber noch ganz am Anfang. Der verletzte Schiffsführer kam in ein Krankenhaus nach Recklinghausen.
Die Brücke war für den Straßenverkehr zwischenzeitlich gesperrt worden, weil zunächst geklärt werden musste, ob ein Befahren der Brücke gefahrlos möglich war. Am Morgen war die Fahrtrichtung Gemeindedreieck wieder freigegeben. die Richtung Innenstadt blieb nach wie vor gesperrt.
Der Wesel-Datteln-Kanal gilt der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes zufolge als einer der wichtigsten und verkehrsreichsten Schifffahrtskanäle Deutschlands.

Die B 224 wurde nach dem Unfall gesperrt. © Guido Bludau
Als „Blaulicht-Reporter“ bin ich Tag und Nacht unterwegs, um über Einsätze von Polizei und Feuerwehr seriös in Wort und (bewegten) Bildern zu informieren. Dem Stadtteil Wulfen gehört darüber hinaus meine besondere Leidenschaft. Hier bin ich verwurzelt und in verschiedenen Vereinen aktiv. Davon profitiert natürlich auch meine journalistische Arbeit.
