Weltkarte der Promis Wer taucht in Dorsten auf – außer Cornelia Funke?

Weltkarte der Promis: Wer taucht in Dorsten auf - außer Cornelia Funke?
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Topi Tjukanov, ein finnischer Karten-Bastler, hat die interaktive Weltkarte mit „bemerkenswerten Persönlichkeiten“ erstellt, die auf eine riesige Datenbank zurückgreift. Mit Geburtsdaten der berühmtesten Menschen der Welt zwischen 3500 vor und 2018 nach Christus. Mehr als 5.500 Jahre Menschheitsgeschichte also!

Dabei folgt die Karte konsequent dieser Logik: „Die Daten wurden so verarbeitet, dass nur die Person mit dem höchsten Bekanntheitsgrad für jeden eindeutigen geografischen Standort angezeigt wird“, so Tjukanov. Wenn also zwei Promis oder historische Persönlichkeiten den gleichen Geburtsort haben, wird nur der oder die bekanntere angezeigt - wie auch immer man das messen kann.

Heißt das, dass in Dorsten beispielsweise neben Cornelia Funke sowieso niemand anderes auftauchen könnte? Nein, denn Dorsten ist ja geschichtlich gesehen in den jetzigen Grenzen ein junges Konstrukt. Stichwort: Eingemeindungen und Gebietsreformen, wie sie im 20. Jahrhundert immer wieder vorkamen.

Stanisław Mikołajczyk
Stanisław Mikołajczyk war Ministerpräsident der polnischen Exilregierung während des Zweiten Weltkriegs und Vizepremier Polens nach Kriegsende. Er wird als berühmtester Holsterhausener auf der Weltkarte geführt. © Wikipedia

Zoom in die Weltkarte

Genug der Vorrede - wir zoomen in die Weltkarte. Im Modus „All“ - einengen könnte man das Ergebnis nämlich noch auf Kultur, Wissenschaft, Führung („Leadership“) oder Sport und Spiele. Erwartungsgemäß sieht man direkt den Namen der bekannten Kinderbuchautorin Cornelia Funke, aber nicht nur.

Sondern auch etwa Stanislaw Mikolajczyk in Holsterhausen. Falls der Ihnen nichts sagt: Er war Ministerpräsident der polnischen Exilregierung während des Zweiten Weltkriegs und Vizepremier Polens nach Kriegsende. Und wurde geboren am 18. Juli 1901 in Holsterhausen. Er starb am 13. Dezember 1966 in Washington D.C. (USA).

In Wulfen ist Ferdinand August Maria Franz von Ritgen in der Karte aufgeführt. Geboren am 11. Oktober 1787 in Wulfen wurde von Ritgen später bekannt als Medizinprofessor, Gynäkologe und Begründer einer der erste neun deutschen Geburtshelferschulen. Er starb am 14. April 1867 in Gießen.

In Lembeck führt die Karte Maximilian Merveldt auf. Dort geboren am 29. Juni 1764 war der Sohn aus dem westfälischen Adelsgeschlecht später Offizier und Diplomat in habsburgischen Diensten. Als Diplomat in London blieb ihm allerdings nur wenig Zeit, da er etwa ein Jahr nach Amtsantritt nach kurzer Krankheit im Juli 1815 starb.

Das wären sie, die vier „bemerkenswertesten Dorstener“. Was passiert, wenn man nun etwa nach Kultur, Wissenschaft usw. die Suche einengt? Bei Kultur bleibt Cornelia Funke allein auf der Karte übrig. Bei Wissenschaft wird sie „ersetzt“ durch Theodor Dorsten, ein Arzt und Botaniker, dessen genaues Geburtsdatum unbekannt ist, aber etwa um 1500 liegen dürfte.

Maulbeergewächs nach Dorsten benannt

Hieß der Mann tatsächlich Dorsten? Nein: eigentlich Gluntz mit Nachnamen. Aus „Theodericus Gluntz de Dorsten“ ließ er in den Veröffentlichungen aber meistens seinen echten Nachnamen weg. Eine Gattung der Maulbeergewächse wurde übrigens nach ihm „Dorstenien“ genannt.

Unter dem Stichwort „Leadership“ ist Dorstens berühmtester Vertreter Manfred Nielson, ein Admiral außer Dienst der deutschen Marine, der am 25. Februar 1955 geboren wurde. In Wulfen wird Winfried Nachtwei (geb. am 15. April 1946) geführt, der von 1994 bis 2009 für die Grünen im Bundestag saß - ein Experte für Friedens- und Sicherheitspolitik.

Unter dem Stichwort „Sport und Spiele“ zeigt die Karte Basketballspielerin Marlies Askamp als berühmteste Dorstenerin. Sie wurde am 7. August 1970 in Dorsten geboren und gewann bei der Europameisterschaft 1997 die Bronzemedaille sowie den Titel „Wertvollste Spielerin des Turniers“.

Dieser Artikel erschien erstmalig am 15. August 2022.

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