Das ist wohl das, was die Polizei als „Treffer“ bezeichnen würde: Bei einer Razzia in Wulfen-Barkenberg haben die Beamten im Februar des vergangenen Jahres ein Drogen- und Waffenlager ausgehoben. Der 51-jährige Mieter steht jetzt in Essen vor Gericht. Die Mindeststrafe für bewaffneten Drogenhandel beläuft sich auf fünf Jahre Haft.
Der Staatsanwalt hatte sich für den Prozessauftakt sogar eine Kiste packen lassen, die er unter seinem Tisch abstellte. Darin: ein Teleskopschlagstock, eine Gasdruckpistole, eine Paintball-Pistole und ein verbotenes Messer. Eine Pistole lag unter dem Kopfkissen im Schlafzimmer, eine lag in einem Koffer neben der Tür, der sogenannte Totschläger steckte in einer Jackentasche.
Alles für den Eigenkonsum
Außerdem hatte die Polizei in zahlreichen Gefäßen Haschisch und Marihuana gefunden. Ein anonymer Hinweis hatte die Fahnder damals zur Wohnung des Angeklagten geführt. Ein Dealer will der 51-Jährige jedoch nicht sein. „Das war meine Monatsration“, sagte er den Richtern. Er rauche jeden Tag drei bis fünf Gramm. Verkauft wurde angeblich nichts.
Und die Waffen? „Die sind von meinem verstorbenen Bruder.“ Bei der Wohnungsauflösung habe er sie eingepackt und mitgenommen. Ob die Richter der 12. Strafkammer diese Version glauben, bleibt abzuwarten. Das Urteil soll noch in diesem Monat gesprochen werden.
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